Nach dem Brand des Frachters "Fremantle Highway" hat das Bundesverkehrsministerium Forderungen nach einer Einstufung von E-Autos als Gefahrgut bei Transporten zurückgewiesen. Anhand der Zahlen der Versicherer gebe es keine Hinweise darauf, dass Elektroautos häufiger brennen würden als andere Autos, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag in Berlin. "Diese Entzündungen sind extrem seltene Defekte."
Der Grund für das Feuer auf dem Schiff sei zudem noch unklar, sagte der Sprecher. Ein entsprechender Untersuchungsbericht sei abzuwarten. Die Ergebnisse werde sich das Ministerium anschauen und dann entsprechende Maßnahmen ergreifen.
"Diese sind, weil wir uns hier eben auf hoher See befinden, international abzustimmen", sagte der Sprecher. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO sei dafür verantwortlich. Diese habe bereits angekündigt, "sich speziell mit den dem Sachverhalt Elektroautos befassen zu wollen".
In einem Brief an das Bundesverkehrsministerium hatte die SPD-Fraktion in Bremen nach dem Brand auf dem Autofrachter die Einstufung von E-Autos als Gefahrengut während eines Transports gefordert. "Dies wäre schon allein deswegen richtig, weil der separate Transport von Batterien bereits als Gefahrgut klassifiziert werden muss", zitierte der "Wir" am Freitag aus dem Schreiben. Es sei nicht nachvollziehbar, warum das für Batterien in verbautem Zustand nicht gelte.
Das unter der Flagge Panamas fahrende Frachtschiff "Fremantle Highway" war auf dem Weg von Bremerhaven nach Ägypten und Singapur, als in der Nacht zum 26. Juli ein Feuer an Bord ausbrach. Ein Besatzungsmitglied kam ums Leben, 22 Menschen konnten von Bord des Schiffes gerettet werden. Über die Brandursache wird immer noch spekuliert. Möglicherweise hatte eines der knapp 500 Elektroautos an Bord Feuer gefangen. Deren Batterien lassen sich schwer löschen. Das Schiff wurde mittlerweile in den niederländischen Hafen von Eemshaven direkt an der Grenze zu Deutschland geschleppt.
ald/mt