Bei den Strom- und Gastarifen für Privatkunden gibt es derzeit laut dem Vergleichsportal Verivox riesige Preisunterschiede - und damit viel Sparpotenzial. Die Differenz zwischen den durchschnittlichen Grundversorgungstarifen der örtlichen Versorger und den günstigsten Angeboten für Neukunden betrage für einen Musterhaushalt mit 4000 Kilowattstunden Stromverbrauch im Jahr 760 Euro, teilte Verivox am Freitag mit.
Bei Gas seien es sogar 1391 Euro im Jahr. Hier wurde ein Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus mit 20.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch angesetzt.
"Die Preisunterschiede liegen damit weit über dem langjährigen Durchschnitt - auch dann noch, wenn die zeitlich befristeten Preisbremsen berücksichtigt werden", erklärte das Portal. Es hatte nach eigenen Angaben Energiepreisdaten der vergangenen zehn Jahre ausgewertet.
"Die örtlichen Versorger haben in der Regel eine langfristige Beschaffungsstrategie", erläuterte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck die Lage. "Viele der Unternehmen kämpfen noch mit den Rekordpreisen im Großhandel, die im Jahr 2022 fällig wurden. Zudem dämpft die staatliche Unterstützung in Form der Preisbremsen den Preisdruck."
Die großen Preisunterschiede seien ein "deutliches Zeichen" dafür, dass niedrigere Beschaffungskosten bei überregionalen Neukundenangeboten schneller an die Haushalte weitergegeben würden, erklärte Storck. "Deshalb raten wir, die aktuellen Tarife zu vergleichen. Ein Wechsel aus dem örtlichen Grundversorgungstarif ist jederzeit möglich, die Kündigung übernimmt der neue Anbieter."
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