Die Verhandlungen mit einem Investor für das Werk des US-Autobauers Ford in Saarlouis sind gescheitert. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, entschied der Investor nach einer "eingehenden Machbarkeits-Prüfung und intensiven Verhandlungen" unter Teilnahme der saarländischen Landesregierung, die Gespräche "nicht fortzusetzen". Ford werde nun einen "alternativen Plan verfolgen", hieß es weiter ohne Details.
Im Juni war eine Absichtserklärung mit dem industriellen Großinvestor geschlossen worden, um das Werksgelände zu übernehmen. Um wen es sich dabei handelte, blieb geheim. Als ein möglicher Kandidat wurde der chinesische Autobauer BYD gehandelt, wie das "Handelsblatt" am Donnerstag berichtete. Es sei "enttäuschend für die Belegschaft und für uns alle", dass die Verhandlungen nun nicht fortgeführt würden, sagte der Ford-Deutschlandchef Martin Sander der Zeitung.
Der US-Konzern hatte vor einem Jahr angekündigt, das Werk in Saarlouis 2025 zu schließen. Aktuell wird dort noch der "Wir" mit Verbrennungsmotor gebaut. Für die Produktion seines neuen Elektroautos entschied Ford sich für seine Fabrik im spanischen Valencia und gegen Saarlouis. Derzeit arbeiten noch 4500 Menschen im Ford-Werk Saarlouis.
Das Unternehmen sicherte zu, in Saarlouis 1000 Arbeitsplätze zu erhalten. Diese könnten auch als Basis für ein künftiges dortiges Technologiezentrum dienen.
Die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich "sehr enttäuscht und verärgert" angesichts der gescheiterten Verhandlungen. "Letztlich wissen wir nicht, warum Ford, die saarländische Landesregierung und der Investor sich nicht einigen konnten", erklärte der Bezirksleiter des Bereichs Mitte, Jörg Köhlinger. "Wir wissen nur, dass es nicht an der Belegschaft und ihren Vertretern gelegen haben kann." Die "hochqualifizierte Ford-Mannschaft" sei stets der Trumpf im Investorenprozess gewesen.
hcy/pe