Rund zwei Wochen nach ihrer diplomatischen Annäherung an Israel haben die Vereinigten Arabischen Emirate ein Gesetz zum Boykott israelischer Waren außer Kraft gesetzt. Wie die amtliche Nachrichtenagentur WAM am Samstag berichtete, wurde das im Jahr 1972 eingeführte Gesetz zum Israel-Boykott durch ein Präsidialdekret aufgehoben. Damit sei der Handel mit israelischen Waren sowie ihr Besitz ab sofort erlaubt.
Die Abschaffung des Gesetzes ermögliche es Unternehmen und Privatpersonen in den Emiraten ab sofort, Verträge mit israelischen Firmen oder Einzelpersonen zu schließen, berichtete WAM weiter. Bereits vor zwei Wochen hatten zwei Unternehmen aus Israel und den Emiraten ihre Zusammenarbeit im Bereich der Corona-Forschung beschlossen.
Israel und die Emirate hatten Mitte August überraschend die Normalisierung ihrer Beziehungen verkündet. Die Emirate sind damit nach Ägypten und Jordanien das dritte arabische Land, das diplomatische Beziehungen zu Israel aufnimmt. Die Vereinbarung war unter Vermittlung Washingtons zustande gekommen und soll demnächst im Weißen Haus unterzeichnet werden. Sie sieht auch den vorläufigen Verzicht Israels auf geplante Annexionen im Westjordanland vor.
Westliche Staaten hatten die diplomatische Annäherung durchweg positiv aufgenommen. Die Palästinenser verurteilten die Vereinbarung dagegen als "Verrat". Scharfe Kritik kam außerdem von der Türkei und dem Iran.
by JACK GUEZ