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Verdi-Mitglieder stimmen Krisenvereinbarung mit Lufthansa zu

Bodenpersonal verzichtet für Beschäftigungsschutz auf 200 Millionen Euro

Grünes Licht für die Krisenvereinbarung zwischen Lufthansa und Verdi: Gut 71 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder stimmten dem Krisenpaket für die insgesamt rund 35.000 Lufthansa-Mitarbeiter am Boden zu, wie Verdi am Montag mitteilte. Damit leisteten sie "einen großen Beitrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung", erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann. Die Tarifparteien dürften nun "nicht nachlassen, auch Maßnahmen für die Zeit ab 2022 zu vereinbaren".

"Die breite Zustimmung zu dieser Vereinbarung ist vor allem ein Votum zur Solidarität der Beschäftigten im Lufthansa-Konzern, kein Vertrauensbeweis für das Unternehmen", betonte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. Der Luftfahrtkonzern dürfe sich nicht aus seiner sozialen Verantwortung zurückziehen, sondern müsse in der Krise weiter für die Beschäftigten und deren "Sicherheit, Anerkennung und gute Arbeitsplätze" einstehen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Lufthansa hatten sich Mitte November nach monatelangen Verhandlungen auf das Krisenpaket bis Ende 2021 verständigt. Es sieht Einsparungen des Bodenpersonals in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro vor: Die Beschäftigten verzichten auf Gehaltserhöhungen und Sonderzahlungen, außerdem wird die Aufstockung zum Kurzarbeitergeld von 90 auf 87 Prozent abgesenkt.

Die Lufthansa rechnet nach eigenen Angaben damit, dass dadurch im kommenden Jahr die Personalkosten am Boden um bis zu 50 Prozent gesenkt werden können. Dafür verzichtet der von der Corona-Krise schwer getroffene Konzern bis Ende März 2022 auf Entlassungen.

by Christof STACHE