Die IT-Probleme bei der Postbank sowie der DSL-Bank halten offenbar an. Allein im dritten Quartal seien 1100 Beschwerden über die beiden Banken eingegangen, erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Montag. Seit Jahresbeginn liegen demnach rund 1700 Beschwerden von Kundinnen und Kunden vor. "Das sind zwischen Januar und September 2023 bereits annähernd dreimal so viele wie im gesamten Vorjahr."
Die Postbank und die kleinere DSL-Bank sind Tochterunternehmen der Deutschen Bank und waren mit ihren IT-Systemen im ersten Halbjahr 2023 zum Mutterkonzern umgezogen. Dabei traten massive Probleme auf, "für die sie offenbar keinen ausreichenden Kundenservice bereitstellten", erklärte der vzbv.
Betroffene konnten zeitweise nicht mehr auf ihre Konten zugreifen, ihre Konten waren gesperrt oder Lastschriften wurden nicht mehr eingelöst. Der Kundenservice war zugleich kaum erreichbar. "Hier können massive Schäden entstehen", mahnte vzbv-Chefin Ramona Pop.
"Verbraucher:innen berichten uns, dass sie widersprüchliche Aussagen von Mitarbeitenden des Kundeservices bekommen", erklärte Pop weiter. "Diese würden erklären, nicht zuständig zu sein oder nichts machen zu können." Die Kombination aus IT-Problemen und mangelhaftem Kundenservice sei "doppelt fatal".
Auch der Chef der Bankenaufsicht Bafin, Mark Branson, sprach von "tiefgreifenden Störungen". Er forderte die Banken bereits auf, die Probleme rasch zu lösen. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing versprach Besserung bis zum Jahresende. Das vierte Quartal werde wohl noch nötig sein, um die Rückstände aufzuholen, sagte er im September.
pe/ilo