Verbraucherschützer melden einen neuen Rekord an Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen. Immer häufiger verteuerten Anbieter Produkte, indem sie in weitgehend gewohnter Verpackung weniger Inhalt verkaufen, wie die Verbraucherzentrale Hamburg und die Stiftung Warentest am Dienstag mitteilten. Sie nannten mehrere Beispiele.
So schrumpfte das Kakaopulver Suchard Express von 500 auf 400 Gramm und ist damit 25 Prozent teurer. Das Duschgel Duschdas Sport hat weniger Inhalt und wird gleichzeitig teurer – eine Verteuerung um 22 Prozent. Auch die aktuelle "Mogelpackung des Monats" der Verbraucherzentrale Hamburg, die Mundspülung Listerine von Johnson & Johnson, führt ebenfalls zu einer doppelten Preiserhöhung: Sie ist um mehr als ein Drittel teurer geworden.
"Die meisten der von uns gezeigten Beispiele übertreffen bei weitem die Inflationsrate", erklärte Ina Bockholt von der Stiftung Warentest. Die Inflation lag für Lebensmittel im Juli 2023 bei 11,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Laut Verbraucherzentrale Hamburg begann der Trend bereits 2022: Vom ersten auf das zweite Halbjahr verdoppelten sich die bestätigten Fälle fast. Und: Fiel das Phänomen früher überwiegend bei klassischen Marken auf, sind inzwischen öfter auch Discounter- und Biomarken betroffen.
Illegal ist die Praxis der Hersteller in der Regel zwar nicht, wie die Verbraucherschützer betonten - aber "äußerst intransparent". Die Inhaltsänderung werde oft versteckt oder verschleiert, teils werde sie auch kommuniziert, aber so, als wäre es ein Vorteil: "New Size" heiße es dann oder "Neue Form für feineren Genuss".
Versteckte Preiserhöhungen fallen unter den Begriff Shrinkflation. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem englischen Wort "shrink" für schrumpfen und Inflation. Die Zeitschrift "test" nennt in ihrer aktuellen Ausgabe weitere Shrinkflation-Beispiele unter www.test.de/shrinkflation.
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