Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind erstmals seit mehr als vier Jahren gefallen. Wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mitteilte, gingen die Lebenshaltungskosten in der Währungsunion nach einer ersten Schätzung im August um 0,2 Prozent zurück. Grund waren demnach weiter stark fallende Energiepreise. Im Juli hatten sich die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat noch um 0,4 Prozent erhöht.
Einen Rückgang der Verbraucherpreise hatten die EU-Statistiker das letzte Mal im Mai 2016 verzeichnet. Damals sanken die Preise um 0,1 Prozent. Im Monat davor waren sie um 0,3 Prozent gefallen.
Üblicherweise streben Zentralbanken bei der Inflation einen Wert von knapp unter zwei Prozent an, der als optimal für die Entwicklung der Wirtschaft gilt. Sinkende Preise schüren hingegen die Sorge vor einer Deflation - einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale mit anhaltend fallenden Preisen und Löhnen.
Haupttriebfeder der Abwärtsentwicklung im August waren die Energiepreise, die in den 19 Staaten der Währungsunion um 7,8 Prozent zurückgingen. Leicht gaben auch die Kosten für Industriegüter nach, die 0,1 Prozent billiger wurden.
Dagegen stiegen die Preise für Dienstleistungen um 0,7 Prozent. Deutlicher verteuerten sich Lebensmittel, Alkohol und Tabak um 1,7 Prozent.
by INA FASSBENDER