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Verband: Rechtsanspruch auf Kita-Platz scheitert oft an Mangel an Plätzen

Der vor zehn Jahren eingeführte Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr hat seine Ziele nach Ansicht des Paritätischen Gesamtverbands bisher nicht erreicht. Der Rechtsanspruch sei "eine gute Idee, die aber in der Realität oftmals an zu wenigen Betreuungsplätzen scheitert", erklärte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider am Montag mit Blick auf den seit 1. August 2013 geltenden Rechtsanspruch.

Das Ziel war mehr Chancengerechtigkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was nach Einschätzung des Paritätischen nicht ausreichend umgesetzt wurde. "Eltern sind weiterhin mit langen Wartezeiten und Unsicherheiten konfrontiert und es gibt zu wenig pädagogische Fachkräfte in den Einrichtungen", kritisierte Schneider. 

"Bevor diese Probleme nicht effizient angegangen werden, bleibt der Rechtsanspruch lückenhaft." Darunter litten besonders Kinder aus ärmeren Familien, erklärte der Verbandspräsident weiter. "Diese haben immer noch schlechtere Chancen, einen Kita-Platz zu bekommen."

Gleichzeitig hat sich die Situation der Mitarbeitenden in Kitas verschlechtert. "Erzieherinnen haben den höchsten Krankenstand aller Berufsgruppen", kritisierte Schneider. "Die Arbeitsbelastungen nehmen zu, was zu körperlichen und psychischen Belastungen führt und dies wiederum zu einem hohen Krankenstand unter dem Personal."

Das geht laut Schneider auch aus den Ergebnissen einer kürzlich vorgenommenen Umfrage des Paritätischen hervor, zu der erste Vorabergebnisse vorliegen. Demnach geben zwei Drittel aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, zu wenig Personal in ihrer Kita zu haben, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. 70 Prozent müssen regelmäßig Überstunden machen, um ihr Pensum überhaupt zu schaffen. "Wir sind mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs noch längst nicht am Ziel", so Schneider.

Um allen Kindern wirklich gleiche Chancen einzuräumen, sei insbesondere eine bessere Unterstützung von benachteiligten Kindern im Rahmen der Kindertagesbetreuung dringend erforderlich, so die Forderung des Verbands.

cha/pe