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Verantwortliche der Frankfurter Buchmesse verurteilen Angriff auf Israel

Die Verantwortlichen der Frankfurter Buchmesse haben zur Eröffnung der Bücherschau den Angriff der Hamas auf Israel verurteilt. "Wir sind entsetzt", sagte Buchmessendirektor Jürgen Boos am Dienstag in Frankfurt am Main. "Wir verurteilen diesen Terror und diejenigen, die ihn finanzieren und erst möglich machen", fügte er hinzu.

Bei der Buchmesse gehe es immer um Menschlichkeit. Diese sei am 7. Oktober durch den Hamas-Angriff auf Israel abermals zerbrochen. "Unser Mitgefühl gilt den Menschen, deren Angehörige Opfer dieses Gewaltexzesses wurden, und allen Menschen in Israel und Palästina, die unter dem Krieg leiden", sagte Boos.

Die Welt sei aus den Fugen geraten. Seit anderthalb Jahren gebe es den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine - hinzu kämen die Klimakrise und die Krise westlicher Demokratien. Die Buchbranche könne einen kleinen Teil zur Lösung dieser Konflikte beitragen, indem sie beispielsweise "mutigen Stimmen" Raum gebe, die an Lösungen arbeiteten. Die Buchmesse werde gleichzeitig zur Politikmesse.

Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friederichs, betonte die Vielfalt der Buchmesse. "Wie keine andere Institution bringt die Buchmesse Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammen, um friedlich über Bücher und gesellschaftliche Themen zu sprechen", sagte sie.

Auch Schmidt-Friederichs verurteilte den Angriff auf Israel. In Deutschland fänden extreme Positionen immer mehr Zuspruch. "Debatten heizen sich auf, einzelne Worte lösen Erregungswellen aus", sagte sie. Populismus und Nationalismus gewönnen in erschreckendem Maße an Terrain.

Die offizielle Eröffnung der Buchmesse war für den Dienstagnachmittag geplant. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte seine Teilnahme bei der Veranstaltung wegen seiner Reise nach Israel und Ägypten kurzfristig ab. Als seine Vertretung wurde Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) angekündigt.

Ab Mittwoch ist die weltweit größte Bücherschau für Fachbesucher geöffnet, ab Freitagnachmittag dann auch für das Publikum. Gastland in diesem Jahr ist Slowenien.

Bereits am Montagabend wurde im Frankfurter Römer der Deutsche Buchpreis verliehen. Die Auszeichnung für den Roman des Jahres ging diesmal an den österreichischen Schriftsteller Tonio Schachinger für seinen Roman "Echtzeitalter".

Zu den Höhepunkten der Buchmesse zählt traditionell auch die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels zum Abschluss. In diesem Jahr wird am Sonntag der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie geehrt.

ald/cfm