Venezuela befindet sich in einer viel beachteten Finanzkrise und versucht daher angeblich, seine beträchtlichen Goldreserven von der Bank of England zurückzuerhalten. Reuters berichtet, dass sich die venezolanischen Behörden kürzlich an die Bank of England gewandt haben, um etwa 15 Tonnen Gold im Wert von etwa 550 Millionen Dollar zu erhalten.
Experten sagen, dass die Bank of England versucht, die Goldreserven zurückzubekommen.
Experten gehen davon aus, dass die Bemühungen auf eine kürzlich erlassene US-Verfügung zurückzuführen sind, die es Amerikanern untersagt, mit "korrupten oder betrügerischen" Goldverkäufen in Venezuela zu handeln, einem Land, das seit langem ein wichtiger Verkäufer des Edelmetalls in aller Welt ist. In diesem Jahr hat das Land Berichten zufolge rund 26 Tonnen Gold zum Preis von 900 Millionen Dollar an die Türkei verkauft. Und in den letzten vier Jahren sind die Goldreserven des Landes von rund 400 Tonnen auf derzeit 175 Tonnen Gold geschrumpft, wobei die Statistiken von der Zentralbank des Landes stammen.
Anfängliche Berichte waren unklar, ob Venezuela tatsächlich die Goldreserven der Bank of England übernommen hat. Offizielle Stellen schweigen dazu, aber ein Beamter sagte, dass die Bank von England "versucht hat, die Absichten Venezuelas bezüglich des Goldes zu klären". Wie sich inzwischen herausgestellt hat, weigert sich die Bank of England tatsächlich, das Gold an Venezuelas Präsident Maduro auszuhändigen, weil sie befürchtet, dass er versuchen könnte, es zu seinem persönlichen Vorteil zu verkaufen.
Welche Absichten auch immer damit verfolgt werden, es sieht leider so aus, dass 550 Millionen Dollar in Gold Venezuela auf lange Sicht nicht viel nützen werden - selbst wenn das Land in diesem Jahr Gold im Wert von 900 Millionen Dollar verkauft hat, befindet es sich in einer Wirtschaftskrise mit grassierender Hyperinflation und einer erwarteten Schrumpfung der venezolanischen Wirtschaft von etwa 18 Prozent in diesem Jahr. Die Inflation wiederum wird voraussichtlich die unglaubliche Marke von 1 Million Prozent erreichen, da gewöhnliche Güter für viele im Lande längst unerschwinglich geworden sind.
