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Venedig veröffentlicht Termine im kommenden Jahr mit neuer Gebühr für Tagestouristen

Die Stadtverwaltung von Venedig hat am Donnerstag verkündet, an welchen Tagen im kommenden Jahr sie die neue Gebühr für Tagesgäste in Höhe von fünf Euro erhebt. Die ersten der insgesamt 29 Gebühren-Tage 2024 wurden vom 25. April bis zum 5. Mai angesetzt und fallen damit in die touristische Hochsaison. Außerdem werden Tagesbesucher auch an allen folgenden Mai-Wochenenden sowie an allen Juni-Wochenenden zur Kasse gebeten.

Auch zwei Wochenenden im Juli - am 6. und 7. sowie am 13. und 14. des Monats - stehen auf der Liste der venezianischen Stadtverwaltung. Demnach gilt die Gebühr nur für Tagesgäste, die zwischen 08.30 und 16.00 Uhr in der Lagunenstadt ankommen.

Die Einführung der Gebühr für Tagestouristen war bereits mehrfach verschoben worden. Zu der nun getroffenen Festlegung erklärte Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro: "Es ist keine Revolution, aber der erste Schritt hin zu einem System, der den Zugang von Tagesbesuchern reglementiert." Es handele sich vorerst um "eine Erprobung, deren Ziel es ist, die Lebensqualität in der Stadt für diejenigen zu verbessern, die dort leben und arbeiten".

Brugnaro räumte ein, dass voraussichtlich längst nicht alle Tagestouristen erfasst und an den genannten Tagen zur Kasse gebeten würden. "Die Fehlerquoten sind hoch, aber wir sind bereit (...), alle notwendigen Anpassungen zur Verbesserung des Verfahrens vorzunehmen", erklärte der Bürgermeister. Venedig sei "die erste Stadt der Welt, die dieses System einführt, das als Vorbild für andere gefährdete und empfindliche Städte dienen könnte, die geschützt werden müssen".

Venedigs historisches Stadtzentrum hat nur noch gut 50.000 Einwohner. Zu Spitzenzeiten übernachten dort aber 100.000 Touristen pro Nacht, dazu kommen zehntausende Tagesbesucher.

Die Gebühr für Tagestouristen war im September angekündigt worden. Sie soll die hohe Zahl der Tagestouristen verringern, die die Stadt wegen ihrer Kanäle, Palazzi und Museen besuchen, aber Venedig weniger Geld einbringen als Übernachtungsgäste.

Die Ankündigung der Gebühr hatte Venedig davor bewahrt, von der UN-Kulturorganisation Unesco auf die Liste der gefährdeten Kulturerbestätten gesetzt zu werden. Die Unesco hatte Venedig sowie die dazugehörigen Lagunen 1987 zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.

yb/bfi