Fünf Jahre nach ihrem Triumph
Vanessa Fuchs (23) wurde 2015 von Heidi Klum (46) zu “Germany’s next Topmodel” gekürt. Rund fünf Jahre später zieht das heute erfolgreiche Model im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news ein zwiespältiges Fazit zu seiner Castingshow-Erfahrung und erklärt, warum es die Show nach seinem Sieg nicht mehr verfolgt hat. Zudem verrät Fuchs, wie sie Instagram für sich nutzt und in welcher Stadt sie ihre Zukunft planen möchte.
Vanessa Fuchs: Die Show hat mein Leben verändert. Ich ging vorher ganz normal zur Schule und von heute auf morgen reise ich um die Welt. Und das mit fremden Mädels und einer fremden Crew in Länder, die ich vorher noch nie gesehen habe. Ich bin in der Zeit auf jeden Fall selbständiger und reifer geworden. Im Vergleich zu vielen meiner Freunde im selben Alter hatte ich einfach schon viel mehr gesehen und einen größeren Horizont entwickelt.
Fuchs: Es war zweigeteilt. Einerseits hatte man sich um mich als neue “GNTM”-Siegerin gerissen, andererseits nahm einem die Agentur, die inklusive Gewinn kam, so gut wie alle Möglichkeiten. Ich realisierte schnell, dass der “GNTM”-Gewinn unter dem Motto “Hate it or love it” steht. Entweder ein Kunde buchte mich, gerade weil er die Show toll fand und von dem momentanen Presserummel profitieren wollte. Oder ein Kunde fand mich beispielsweise in einem Casting gut, buchte mich jedoch nicht, weil er ungern mit “GNTM” oder den Menschen, die hinter der Agentur standen, zu tun haben wollte. Ich war einfach in einer klassischen Schublade.
Fuchs: Ich denke es war eine erfahrungsreiche Zeit, aber die Realität als Model ist anders. Die Staffeln nach meinem Sieg habe ich nicht verfolgt, da ist kaum Zeit, Donnerstagabend den Fernseher einzuschalten. Trotzdem bekommt man ja das eine oder andere mit. Im Großen und Ganzen habe ich mich aber weiterentwickelt und habe im Job tatsächlich keinen Bezug mehr zu “GNTM”.
Fuchs: Aktuell bin ich noch mit Reisen beschäftigt – jeden Tag aufs Neue geht es von Job zu Job. Meine Agenten von 100 % Management sorgen dafür, dass es nie langweilig wird. In New York bin ich allerdings sehr oft, da ich auch hier von einem Modelmanagement repräsentiert werde. Die Stadt ist einfach ein Traum und ich verfolge das Ziel, dass diese in naher Zukunft mein Zuhause wird.
Fuchs: Ich persönlich zeige das, was ich auch von anderen gerne sehe: Shootings, Outfits, witzige Sachen. Ich war nie der Typ dafür, jeden Tag, jede Sekunde meines Lebens zu filmen und meinen Followern jeden Toilettengang zu zeigen. Das machen echt viele, was ich selbst als nervig empfinde und sofort wegklicke. Hier und da werbe ich auch mal für Brands, die mich überzeugen. Über “Fomo” bin ich Gott sei Dank hinweg. Mittlerweile stresst es mich nicht mehr, was ich bei anderen sehe oder ob ich mindestens ein Bild pro Tag auf Instagram poste. Ich glaube, da musste fast jeder von uns durch.
Fuchs: Doch, klar geht es ohne, aber es kann sehr oft ein Vorteil sein, eine gewisse Präsenz und Reichweite auf Social-Media-Plattformen zu haben. Selbst die Agenturen und Kunden fragen dich mittlerweile nach deinem IG-Namen und deiner Follower-Anzahl und bestenfalls hast du dann eine große Community und einen blauen Haken. Außerdem kombiniert es sich ganz gut, als Model auch Content-Creator zu sein, da einige Brands Werbung online und über Social Media schalten.
Fuchs: Die Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie ist leider aufgrund meiner vielen Reisen nicht mehr so gut zu organisieren. Somit will ich persönlich diesen Verlust mit meinem Anspruch ausgleichen – ich habe die Möglichkeit, viele besondere Orte dieser Welt zu besuchen und ebenso Visionäre und Designer kennenzulernen. Das alles gibt mir die Chance, um mich sowohl privat als auch beruflich weiterzuentwickeln und abzusichern. Ich möchte nach meiner Karriere sagen können: Ich habe mein Bestes gegeben und es war ein tolles Kapitel in meinem Leben.
(jom/spot)