Die USA wollen sich den international immer lauter werdenden Rufen nach einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas bewusst nicht anschließen. "Wir glauben nicht, dass eine Waffenruhe im Moment die richtige Antwort ist", sagte am Montag der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby.
"Wir unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht", sagte Kirby. Stattdessen sollte über "Pausen" nachgedacht werden, um Hilfe für die Zivilbevölkerung in den Gazastreifen zu bringen.
Zugleich zeigte sich Kirby überzeugt, dass es "in den kommenden Tagen" gelingen könne, "täglich hundert Lastwagen" mit Hilfsgütern in das von der Hamas beherrschte Palästinensergebiet zu bringen. Eine solche Menge an Hilfslieferungen ist nach Ansicht der Vereinten Nationen mindestens notwendig, um die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen. Diese Zahl wird bisher nicht ansatzweise erreicht.
Am Sonntag beispielsweise konnten nach UN-Angaben nur 33 Lastwagen Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente von Ägypten aus über den Grenzübergang Rafah in das Gebiet bringen. "Die Handvoll Konvois, die durch Rafah erlaubt werden, sind nichts gegen den Bedarf von zwei Millionen im Gazastreifen eingeschlossenen Menschen", sagte am Montag der Chef des UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, im UN-Sicherheitsrat. In dem Gebiet gebe es "eine unvergleichbare humanitäre Not".
Als Reaktion auf den Großangriff der radikalen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober hat Israel den Gazastreifen komplett abgeriegelt und greift diesen nahezu unterbrochen an.
jes