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USA und Polen unterzeichnen Abkommen zur Entsendung von 1000 US-Soldaten

Aufstockung findet im Zuge des Teilabzugs aus Deutschland statt

Die USA und Polen haben ein Militärabkommen zur Aufstockung der US-Truppen in Polen unterzeichnet. US-Außenminister Mike Pompeo traf dafür am Samstag Vertreter der polnischen Regierung in Warschau, darunter seinen Kollegen Jacek Czaputowicz. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Truppenstärke der US-Militärs in Polen von derzeit 4500 auf 5500 erhöht wird.

Bei der Entsendung der 1000 Soldaten nach Polen sprechen die USA nicht von einer dauerhaften Stationierung, sondern von einer Rotation. So werden die Soldaten nicht von ihren Familien begleitet. Die Nato hatte Russland 1997 zugesagt, auf eine dauerhafte und umfangreiche Stationierung von Truppen in Osteuropa zu verzichten.

Die Aufstockung in Polen findet im Zuge eines Teilabzugs der US-Truppen aus Deutschland statt. Ende Juli hatte Washington den Abzug von 12.000 Soldaten aus Deutschland verkündet. Davon sollen 6400 zurück in die USA kehren, die anderen 5600 Soldaten will die US-Regierung verteilt in Europa stationieren.

Der massive US-Truppenabzug aus Deutschland hatte auf beiden Seiten des Atlantiks Kritik ausgelöst. US-Verteidigungsminister Mark Esper beteuerte zwar, mit der Streitkräfte-Neuorganisation in Europa würden die Nato und die Abschreckung gegenüber Russland gestärkt. Präsident Donald Trump begründete den Teilabzug aus Deutschland aber in erster Linie mit den in seinen Augen zu niedrigen deutschen Verteidigungsausgaben.

Kritiker werfen dem Präsidenten vor, mit seinem Vorgehen die transatlantischen Beziehungen zu schwächen - und damit letztlich den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu stärken.

by JANEK SKARZYNSKI