Die USA liefern der Ukraine im Krieg gegen Russland umstrittene Streumunition. Die Streumunition ist Teil eines neuen Rüstungspakets für die Ukraine, wie das US-Verteidigungsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sprach von einer "schwierigen", aber notwendigen Entscheidung: Die Ukraine brauche dringend weitere Artilleriemunition, um russische Angriffe abwehren und ihre eigene Gegenoffensive fortsetzen zu können.
Streubomben könnten der Ukraine nach Ansicht von Militärexperten bei ihrer Gegenoffensive gegen russische Truppen helfen, die sich unter anderem in Schützengräben verschanzt haben. Allerdings gilt Streumunition international als geächtet.
Streubomben setzen dutzende oder sogar hunderte kleinere Sprengsätze frei, von denen viele nicht sofort explodieren. Sie können also noch lange nach ihrem Abwurf Menschen töten oder verletzen und sind deswegen eine besondere Gefahr für die Zivilbevölkerung.
Ein 2010 in Kraft getretenes internationales Abkommen - das sogenannte Oslo-Übereinkommen - verbietet Herstellung, Lagerung, Einsatz und Weitergabe von Streumunition. Allerdings sind weder die USA noch die Ukraine dem Abkommen beigetreten, ebensowenig wie Russland. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine setzen beide Kriegsparteien Streumunition ein.
US-Medien hatten bereits am Donnerstag berichtet, dass die USA der Ukraine Streubomben liefern wollen. Die Lieferung soll jetzt im Zuge eines neuen Pakets an Militärhilfen erfolgen, das laut dem US-Außenministerium einen Wert von 800 Millionen Dollar (rund 736 Millionen Euro) hat.
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