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USA fürchten Explosion von Corona-Fällen vor Weihnachten wegen Thanksgiving-Reisen

Grundschulen in New York sollen trotz steigender Infektionszahlen wieder öffnen

Die USA fürchten kurz vor Weihnachten eine Explosion der Corona-Fälle. Wegen der regen Reiseaktivitäten rund um den wichtigsten US-Feiertag Thanksgiving werde sich die Verbreitung des neuartigen Coronavirus höchstwahrscheinlich nochmals beschleunigen, sagte der renommierte Virologe Anthony Fauci am Sonntag (Ortszeit). In der Metropole New York sollen trotz eines deutlichen Anstiegs der Corona-Zahlen die Grundschulen wieder öffnen.

In zwei oder drei Wochen sei im ganzen Land mit einem sprunghaften Anstieg der Infektionsfälle zu rechnen, sagte Fauci dem Sender CNN. "Wir wollen die Menschen nicht verängstigen, aber das ist die Realität." Der auch die Regierung beratende Virologe verwies darauf, dass zu Thanksgiving am vergangenen Donnerstag und über das folgende Wochenende unzählige US-Bürger quer durchs Land gereist seien.

Dabei hatte die US-Gesundheitsbehörde CDC vor Thanksgiving dringend von den sonst üblichen Reisen zu Familienangehörigen abgeraten. Doch Millionen US-Bürger ließen sich davon nicht abhalten.

Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Insgesamt verzeichneten die Vereinigten Staaten bereits mehr als 13 Millionen Corona-Fälle. Mehr als 266.000 Infizierte starben.

Einer der Corona-Hotspots ist New York, wo dessen ungeachtet zumindest die öffentlichen Grundschulen am 7. Dezember wieder öffnen sollen. Dies sei möglich, "weil wir jetzt so viele Beweise dafür haben, wie sicher Schulen sein können", sagte Bürgermeister Bill de Blasio. Damit rückt die Stadtverwaltung von ihrer selbst gesetzten Schwelle von drei Prozent positiver Corona-Tests ab, ab der alle Schulen geschlossen werden sollten.

Derzeit liegt die Rate bei 3,1 Prozent, trotzdem sollen die Grundschulen wieder öffnen. Die Schüler müssen sich allerdings wöchentlich auf eine Coronavirus-Infektion testen lassen. Mittel- und Oberstufenschüler werden weiterhin online unterrichtet, wie der Bürgermeister erklärte.

Die Stadtverwaltung hatte gemeinsam mit den Lehrergewerkschaften am 19. November die Schließung aller Schulen beschlossen, nachdem in der Stadt die Drei-Prozent-Rate bei positiven Tests überschritten wurde. Die Entscheidung war stark umstritten. Viele Eltern kritisierten, dass die Schüler zu Hause bleiben mussten, während Bars und Restaurants geöffnet blieben. Sie verwiesen zudem darauf, dass die Positiv-Rate an den Schulen mit 0,23 Prozent deutlich niedriger sei als im stadtweiten Durchschnitt.

by Kena Betancur