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US-Vizepräsident Pence telefoniert mit Nachfolgerin Harris

Trump will Stunden vor Bidens Amtseinführung nach Florida fliegen

Inmitten der Spannungen vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden hat der scheidende Vizepräsident Mike Pence mit seiner Nachfolgerin Kamala Harris telefoniert. Informierte Kreise bestätigten der Nachrichtenagentur AFP am Freitag das Gespräch, ohne Angaben zum Inhalt zu machen.

Die "New York Times" berichtete, Pence habe Harris gratuliert und ihr Hilfe angeboten. Es war demnach das erste Gespräch der beiden seit ihrem Aufeinandertreffen bei einem Wahlkampf-Fernsehduell im Oktober.

Der abgewählte Präsident Donald Trump hat seinen Nachfolger Biden auch mehr als zwei Monate nach der Wahl noch nicht angerufen. Der Rechtspopulist hat seine Wahlniederlage bislang nicht direkt eingeräumt, sondern nur indirekt, indem er zuletzt eine reibungslose Machtübergabe versprach. Trump hat bislang aber weder Biden gratuliert, noch erklärt, dass der Demokrat die Wahl vom 3. November rechtmäßig gewonnen hat.

Trump wird Stunden vor Bidens Vereidigung am kommenden Mittwoch Washington verlassen und zu seinem Club Mar-a-Lago in Florida fliegen, wo er künftig leben will. Das bestätigte ein Regierungsvertreter am Freitag. Trump hatte kürzlich erklärt, er werde Bidens Amtseinführung nicht beiwohnen. Er ist damit der erste US-Präsident seit mehr als 150 Jahren, der der Vereidigung seines Nachfolger fernbleibt.

Um Trump ist es nach der Erstürmung des Kapitols durch radikale Anhänger vor mehr als einer Woche zunehmend einsam geworden. Am Mittwoch beschloss das Repräsentantenhaus ein Impeachment gegen Trump wegen "Anstiftung zum Aufruhr". Trump ist damit der erste Präsident der US-Geschichte, gegen den zwei Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurden.

by Eric BARADAT, Robyn Beck