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US-Technologiekonzerne steigern Umsätze und Gewinne in Corona-Pandemie kräftig

Apple, Google und Microsoft melden jeweils mindestens zweistellige Zuwächse

Die großen US-Tech-Konzerne bleiben große Gewinner der Corona-Krise: Apple, Google und Microsoft steigerten Umsätze und Gewinne im Quartal von April bis Ende Juni jeweils mindestens zweistellig im Vorjahresvergleich. Sie verkauften mehr Smartphones, mehr Werbeplätze, mehr Speicherplatz in der Cloud. Das weitere Wachstum bremsen könnte aktuell der weltweite Chipmangel.

Apple verkaufte im Frühjahrsquartal nach Angaben der Marktforscher von Third Bridge vom Dienstag 50 Prozent mehr iPhones als im Vorjahresquartal. Die Dienstleistungen rund um iPhone und iPad machen demnach bereits mehr als 20 Prozent der Umsätze aus. Der Quartalsumsatz insgesamt stieg im Vorjahresvergleich um 36 Prozent auf 81,4 Milliarden Dollar (knapp 69 Milliarden Euro) - so viel wie nie in einem Frühjahrsquartal. Der Gewinn verdoppelte sich fast auf 21,7 Milliarden Dollar.

Apple-Chef Tim Cook machte den "gestiegenen Optimismus der Konsumenten in den USA und weltweit" für die gute Entwicklung mit verantwortlich. Das mache "Mut für eine bessere Zukunft", fuhr er in Anspielung auf eine Entspannung der Corona-Pandemie fort. Apple könne weiter wachsen - nicht zuletzt weil die Kundinnen und Kunden neue Geräte für die 5G-Technologie wollten.

Cook und Apple-Finanzchef Luca Maestri warnten aber, die Chip-Knappheit sei im laufenden Quartal "wichtiger" als im zurückliegenden. Das betreffe aber nicht nur Apple, betonte Cook.

Die Google-Mutter Alphabet konnte ihren Nettogewinn im Vorjahresvergleich fast verdreifachen - er stieg auf 18,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um mehr als 60 Prozent auf 61,9 Milliarden Dollar zu. "Es gab viel mehr Online-Nutzung in vielen Teilen der Welt, und wir sind stolz, dass unsere Dienstleistungen so vielen Kunden und Unternehmen helfen konnten", erklärte Alphabet-Chef Sundar Pichai. Allein bei der Videoplattform YouTube stiegen die Umsätze um 83 Prozent auf sieben Milliarden Dollar.

Laut den Marktanalysten von eMarketer ist Google auf dem besten Weg, in diesem Jahr insgesamt 130 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen zu erzielen, das wäre ein Anstieg von etwa 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit hätte der Konzern einen Anteil von 28,6 Prozent am weltweiten digitalen Werbemarkt, Facebook läge mit knapp 24 Prozent an zweiter Stelle.

Der Software-Gigant Microsoft schließlich steigerte den Gewinn in seinem vierten Geschäftsquartal um 47 Prozent im Vorjahresvergleich auf 16,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz kletterte um 21 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar. Die Cloud-Dienste für Privatleute und Office-Produkte machten dabei 20 Prozent mehr Umsatz, das Karrierenetzwerk LinkedIn 47 Prozent.

Der Umsatz mit der Datenspeicherung für Unternehmen legte um 30 Prozent zu. Damit bleibe Microsoft einer der großen Gewinner der Entwicklung zum "Speichern in der Cloud und hybriden Arbeiten", erklärte Analyst Dan Ives von Wedbush Securities.

by Chris Delmas