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US-Republikaner Scalise zieht Kandidatur für Repräsentantenhaus-Vorsitz zurück

Das Chaos bei den Republikanern im US-Repräsentantenhaus geht weiter: Der von den Konservativen für den Vorsitz der Kongresskammer nominierte Abgeordnete Steve Scalise hat seine Kandidatur zurückgezogen. Das gab der 58-Jährige am Donnerstagabend (Ortszeit) angesichts mangelnder Unterstützung aus den eigenen Reihen bekannt. Die Republikaner-Fraktion hatte ihren Mehrheitsführer am Mittwoch in einer Abstimmung als Nachfolger des vergangene Woche abgesetzten Kevin McCarthy an der Spitze des Repräsentantenhauses nominiert.

Die Abstimmung fiel aber sehr knapp aus: Der erzkonservative Abgeordnete aus dem Südstaat Louisiana bekam 113 Stimmen, der rechte Hardliner Jim Jordan kam auf 99 Stimmen. Mehrere Republikanerinnen und Republikaner kündigten in der Folge an, im Plenum nicht für Scalise stimmen zu wollen. Weil die Konservativen im Repräsentantenhaus nur über eine knappe Mehrheit verfügen, konnte sich Scalise nur wenige Abweichler in den eigenen Reihen leisten.

Scalise versuchte den Donnerstag über, Zweifler in den eigenen Reihen umzustimmen - offenbar erfolglos. "Ich habe gerade meinen Kollegen mitgeteilt, dass ich meinen Namen als Kandidat als designierter Vorsitzender zurückziehe", sagte der 58-Jährige am Abend. 

Damit bleibt das Repräsentantenhaus bis auf weiteres gelähmt - und das zu einer Zeit, zu der die US-Regierung weitere Militärhilfen für Israel und die Ukraine beschließen und eine Mitte November drohende Haushaltssperre verhindern will. McCarthy war am 3. Oktober im Zuge einer Revolte rechter Hardliner der eigenen Partei gestürzt worden. Hintergrund waren der Streit über den US-Haushalt und neue Ukraine-Hilfen.

fs/kbh