Die US-Republikaner haben bei ihrem Parteitag Präsident Donald Trump gepriesen und scharfe Attacken gegen dessen Wahl-Herausforderer Joe Biden gefahren. Zahlreiche Redner warfen dem Präsidentschaftskandidaten der oppositionellen Demokraten am Montagabend (Ortszeit) eine schwache Haltung bei der Kriminalitätsbekämpfung, eine wirtschaftsfeindliche Politik und Nachgiebigkeit gegenüber China vor. Trump dagegen sei ein Garant für innere Sicherheit, Wirtschaftswachstum und Jobs sowie das Recht auf Waffenbesitz.
Der Abgeordnete Matt Gaetz sagte, eine Präsidentschaft Bidens wäre wie ein "Horrorfilm": "Sie (die Demokraten) werden euch entwaffnen, die Gefängnisse leeren, euch zu Hause einsperren und (die zentralamerikanische Gang) MS-13 einladen, bei euch nebenan einzuziehen." Die "gefährliche Linke" wolle die USA schwächen.
"Wir müssen jetzt kämpfen, um Amerika zu retten, oder wir könnten das Land für immer verlieren", sagte der für polemische Äußerungen bekannte Gaetz weiter. Den Präsidenten bezeichnete der Abgeordnete dagegen als "Visionär", der das Land schütze.
Der Abgeordnete Jim Jordan sagte in seiner Videoansprache, Trump sei der "Pro-Amerika-Kandidat". Der Amtsinhaber habe Steuern gesenkt, Regularien abgebaut, das Wirtschaftswachstum angekurbelt, die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Stand seit 50 Jahren gesenkt, die USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran geführt und ein neues Freihandelsabkommen mit den Nachbarstaaten Mexiko und Kanada ausgehandelt. Außerdem baue er die versprochene Grenzmauer zu Mexiko.
Dagegen herrsche in von den Demokraten regierten Städten "Verbrechen, Gewalt und die Herrschaft des Mobs", sagte Jordan. Die Demokraten wollten gleichwohl der Polizei, dem Grenzschutz und dem Militär die Finanzmittel streichen - "und euch eure Waffen wegnehmen".
Die Republikaner hatten am Montag in Charlotte im Bundesstaat North Carolina ihren viertägigen Parteitag begonnen. Zum Auftakt wurde Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt. Zwar sind hunderte Delegierte nach Charlotte gereist; wegen der Corona-Pandemie werden die Ansprachen der zahlreichen Redner aber per Video übertragen.
Der wegen seines Umgangs mit der Pandemie in die Kritik geratene Trump liegt in Umfragen derzeit hinter Biden. Der Präsident und seine Republikaner sehen ihren Parteitag als Startschuss für eine Aufholjagd. Seine Nominierungsrede wird Trump am Donnerstag im Weißen Haus halten.
Der Rechtspopulist will mit dem Thema Sicherheit punkten und bezeichnet sich als "Präsident von Recht und Ordnung". Er baut auch darauf, dass es der US-Wirtschaft vor der Corona-Krise sehr gut ging und viele Wähler ihm nach wie vor große Wirtschaftskompetenz zusprechen.
Die Demokraten hatten ihren Parteitag vergangene Woche abgehalten und Ex-Vizepräsident Biden zu ihrem Präsidentschaftskandidaten gekürt. Die Rivalen treten am 3. November bei der Präsidentschaftswahl gegeneinander an.
by David T. Foster III