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US-Präsident Trump nach Corona-Infektion im Krankenhaus

74-Jähriger: Fühle mich "sehr gut" - Weißes Haus spricht von Vorsichtsmaßnahme

US-Präsident Donald Trump ist nach seiner Ansteckung mit dem Coronavirus ins Krankenhaus gebracht worden. Der 74-Jährige wurde am Freitag per Hubschrauber in das nahe der Hauptstadt Washington gelegene Militärkrankenhaus Walter Reed geflogen. Seine Sprecherin erklärte, es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme auf Anraten der Ärzte. Trump selbst betonte in einem Video, er fühle sich "sehr gut".

"Ich denke, dass es mir sehr gut geht", sagt der Republikaner in dem vor seinem Flug ins Krankenhaus im Weißen Haus aufgezeichneten Video. In der Klinik solle nun sichergestellt werden, dass alles gut verlaufe. Auch seiner ebenfalls mit dem Coronavirus infizierten Ehefrau Melania gehe es "sehr gut", sagte der Präsident. Er danke allen für die "unglaubliche Unterstützung".

Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany erklärte, der Präsident werde in den "kommenden Tagen" vom Krankenhaus aus arbeiten. "Präsident Trump bleibt guter Dinge, hat leichte Symptome und den ganzen Tag über gearbeitet."

Trump lief am frühen Freitagabend (Ortszeit) zu dem auf dem Rasen des Weißen Hauses wartenden Präsidentenhubschrauber Marine One. Der Präsident trug dabei eine Schutzmaske und reckte seinen Daumen in Richtung der Fotografen.

Der Hubschrauber landete nach kurzem Flug am Walter-Reed-Krankenhaus in Bethesda im Bundesstaat Maryland vor den Toren der US-Hauptstadt. Dort unterzieht sich Trump auch seinen alljährlichen medizinischen Untersuchungen. Mit seinen 74 Jahren und deutlichem Übergewicht gehört Trump zur Gruppe der Corona-Risikopatienten.

Der Präsident hatte in der Nacht zum Freitag bekanntgegeben, dass er und seine Frau Melania positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Amtsgeschäfte führt der 74-Jährige nach Angaben des Weißen Hauses vorerst weiter.

Sein Leibarzt Sean Conley erklärte, Trump sei nach dem positiven Test mit einem experimentellen Antikörper-Cocktail behandelt worden. Der Präsident habe eine Acht-Gramm-Dosis synthetischer Antikörper des US-Pharmakonzerns Regeneron erhalten. Dabei handle es sich um eine "Vorsichtsmaßnahme". Der Präsident sei "ermüdet, aber guter Dinge", versicherte der Mediziner. Die First Lady habe lediglich "leichten Husten und Kopfschmerzen".

Die Nachricht von der Ansteckung des Präsidenten, der die Gefahr durch das Coronavirus über Monate heruntergespielt hatte, schlug einen Monat vor der Präsidentschaftswahl ein wie eine Bombe. Das Wahlkampfteam des Republikaners erklärte, alle bislang geplanten Wahlkampfveranstaltungen würden verschoben oder virtuell abgehalten.

Genesungswünsche kamen derweil von Trumps Vorgänger Barack Obama. "Obwohl wir uns inmitten eines großen politischen Kampfes befinden, den wir sehr ernst nehmen, senden wir beste Wünsche an den Präsidenten und die First Lady", sagte Obama bei einer Veranstaltung zum Sammeln von Wahlkampfspenden für Präsidentschaftskandidat Joe Biden. Er hoffe, dass das Ehepaar Trump und alle anderen vom Coronavirus Betroffenen die notwendige Betreuung erhielten.

Derweil meldete die nordkoreanische Staatsagentur KCNA, Machthaber Kim Jong Un habe Trump eine Botschaft geschickt, um ihm und seiner Frau eine "möglichst schnelle" Genesung zu wünschen. "Er hofft, dass sie das überstehen werden."

Zuvor hatte bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Genesungswünsche an das Ehepaar Trump geschickt: "Ich hoffe, dass sie ihre Corona-Infektion gut überstehen und bald wieder ganz gesund sind."

by Von Fabian Erik SCHLÜTER