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US-Notenbank rechnet für 2023 mit Anhebung der Leitzinsen

Fed erhöht zugleich Inflationsprognose deutlich

Die US-Notenbank rechnet für das Jahr 2023 mit einer ersten Anhebung der Leitzinsen. Das erklärte die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch in Washington zum Abschluss eines zweitägigen Treffens. Zugleich erhöhte die Zentralbank ihre Inflationsprognose für das laufende Jahr deutlich auf 3,4 Prozent. Im März war die Fed noch von 2,4 Prozent ausgegangen.

Die Notenbank versuchte aber, Sorgen wegen einer womöglich zu hohen Inflation entgegenzutreten. Der derzeitige Anstieg gehe auf "vorübergehende" Faktoren zurück, erklärte die Fed mit Blick auf die wirtschaftliche Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie.

Die Notenbank hatte die Leitzinsen im März 2020 auf zwischen 0,0 und 0,25 Prozent abgesenkt und pumpt durch Anleihenkäufe monatlich 120 Milliarden Dollar in die Märkte. Die Auswirkungen der verheerenden Wirtschaftskrise in Folge der Corona-Pandemie konnten damit abgedämpft werden.

Allerdings wächst angesichts der lockeren Geldpolitik die Angst vor einer hohen Inflation im Zuge der wirtschaftlichen Erholung. Im Mai betrug die Preissteigerung fünf Prozent, der höchste Wert seit 13 Jahren. Allerdings waren die Preise im Frühjahr 2020 wegen der Pandemie in vielen Sektoren in den Keller gerutscht, was die jetzigen hohen Inflationszahlen teilweise erklärt. Die US-Regierung spricht von einem vorübergehenden Phänomen.

Die Fed will ihre Unterstützung für die Wirtschaft zudem nicht zu früh aufgeben - auch wegen der nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote war zwar im Mai auf 5,8 Prozent zurückgegangen; das liegt aber noch deutlich über dem Wert von 3,5 Prozent vor der Pandemie. Im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit fehlen in den USA immer noch rund 7,6 Millionen Jobs.

by Eric BARADAT