Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins unverändert gelassen. Die Leitzinssätze bleiben vorerst bei 5,25 bis 5,5 Prozent, wie die Federal Reserve am Mittwoch in Washington mitteilte. Dies ist ihr höchster Stand seit 2001.
Die Fed hatte im Kampf gegen die Inflation seit März 2022 zehn Mal in Folge die Leitzinsen erhöht. Im Juni legte sie dann erstmals eine Pause ein, hob aber im Juli den Zinssatz um weitere 0,25 Prozentpunkte an.
Wegen gestiegener Kraftstoffpreise war die Teuerungsrate zwar zuletzt wieder etwas gestiegen und blieb mit 3,7 Prozent im August weiterhin deutlich über dem von der Fed angestrebten Ziel von zwei Prozent. Dennoch hatten fast alle Analysten keine weitere Zinsanhebung erwartet. Viele Ökonomen hoffen nun, dass die Inflation eingeschränkt werden kann, ohne durch zu hohe Zinsen die Konjunktur abzuwürgen.
Die Fed erklärte allerdings nach einer Sitzung ihres für die Zinspolitik zuständigen Ausschusses, dass es in diesem Jahr voraussichtlich noch eine weitere Zinssteigerung geben werde.
Ihre Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft hob die Notenbank zugleich um mehr als das Doppelte an. Sie sagt nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr um 2,1 Prozent voraus, im Juni hatte ihre Prognose noch bei 1,0 Prozent gelegen. Die US-Wirtschaft komme in "einem soliden Rhythmus" voran, erklärte die Fed.
In Europa sieht es schlechter aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche das zehnte Mal in Folge die Zinsen erhöht und zugleich die Wachstumsaussichten nach unten korrigiert. EZB-Chefin Christine Lagarde wollte weitere Zinsanhebungen nicht kategorisch ausschließen. Nach Ansicht von Experten hatte die Euro-Notenbank die Inflation zunächst unterschätzt und nicht entschieden und vor allem früh genug die Zinswende eingeleitet - was sich nun rächt.
pe/dja