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US-Finanzministerin Yellen reist am Donnerstag nach China

Vor dem Hintergrund der deutlich abgekühlten Beziehungen zwischen Washington und Peking reist US-Finanzministerin Janet Yellen am Donnerstag nach China. Bei ihrem Besuch in Peking werde Yellen mit ihren Gesprächspartnern über die Notwendigkeit sprechen, "die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auf verantwortungsvolle Weise zu regeln", teilte das Finanzministerium in Washington am Sonntag mit. 

Demnach will Yellen auch auf die Notwendigkeit einer "direkten Kommunikation über Problembereiche und der Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Herausforderungen" dringen. Yellen wird ranghohe chinesische Regierungsvertreter treffen sowie Vertreter führender US-Firmen, sagte der Ministeriumsvertreter, ohne nähere Angaben zu machen. Es gehe darum, "die Frequenz der Kommunikation zwischen unseren Ländern zu vertiefen und zu stärken und die Beziehungen zu stabilisieren, um Missverständnisse zu vermeiden und unsere Zusammenarbeit dort, wo es möglich ist, zu erweitern", erklärte er weiter.

Yellen will in Peking demnach auch die "Besorgnis" übermitteln, die ein am Samstag in China in Kraft getretenes Gesetz zur Spionageabwehr auslöse. Das Gesetz gibt den chinesischen Behörden einen größeren Handlungsspielraum als bislang, um bei Gefahren für die nationale Sicherheit in die Aktivitäten ausländischer Einrichtungen einzugreifen. Dies löst bei in China vertretenen ausländischen Unternehmen Besorgnis aus. Yellen und ihr Team hofften "auf ein besseres Verständnis der Art und Weise, wie China dieses Gesetz umsetzen will", hieß es in Washington.

Der vom 6. bis 9. Juli geplante Besuch der Finanzministerin erfolgt nur wenige Wochen nach der China-Reise von US-Außenminister Antony Blinken. Dieser hatte im Juni den chinesischen Präsidenten Xi Jinping und Außenminister Qin Gang in Peking getroffen. 

Blinken war der ranghöchste US-Regierungsvertreter seit fünf Jahren, der nach China reiste. Die Beziehungen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt hatten sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert.

ck/