Die US-Wirtschaftsexpertin Fiona Scott Morton verzichtet angesichts einer heftigen Diskussion um ihre Nominierung auf den Posten der Chefökonomin für Wettbewerb in der EU-Kommission. Das teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit. Vor allem in Frankreich gab es massive Kritik wegen eines möglichen "Interessenkonflikts". Scott Morton hat auch US-Digitalkonzerne wie Apple und Amazon beraten, gegen die die europäischen Wettbewerbshüter zuletzt hohe Strafen verhängt hatten.
Die Amerikanerin ist Wirtschaftsprofessorin an der renommierten Yale-Universität und sollte die Stelle in der Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission im September antreten. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte die Personalie am Dienstagabend in einer Anhörung im Europaparlament in Brüssel noch verteidigt.
Scott Morton habe "keine Entscheidungsgewalt" in der Wettbewerbsbehörde, sondern werde nur eine beratende Rolle spielen, sagte die Dänin. "Sie entscheidet nicht, ob ein Fall geöffnet oder abgeschlossen wird." Zudem vertraue sie zu "hundert Prozent" darauf, dass Scott Morton keine Lobbyistin für Technologie-Konzerne sei, sagte Vestager.
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