Zweieinhalb Monate vor der US-Präsidentschaftswahl haben die oppositionellen Demokraten ihren Nominierungsparteitag begonnen. Unter dem Motto "Wir, das Volk" startete die Partei am Montagabend (Ortszeit) ein zweistündiges, online abgehaltenes Abendprogramm. Dabei sollten eine Reihe prominenter Politiker Reden halten, unter ihnen New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo, der linksgerichtete Senator und frühere Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders sowie die frühere First Lady Michelle Obama.
Der in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin organisierte Parteitag wird wegen der Corona-Pandemie weitgehend virtuell ausgetragen. Weder die Parteidelegierten, noch die zahlreichen Redner sind in die Großstadt im Mittleren Westen gereist. Während tagsüber zahlreiche Arbeitsgruppen online zusammenkommen, werden jeden Abend Reden prominenter demokratischer Politiker ausgestrahlt.
In den kommenden Tagen treten unter anderem Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris sowie die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama auf, außerdem die 2016 gegen den Republikaner Donald Trump unterlegene Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Am Dienstag werden die Delegierten Biden offiziell zum Präsidentschaftskandidaten wählen. Der frühere Vizepräsident wird seine Nominierungsrede am Donnerstag von seinem Heimatstaat Delaware aus halten.
Umfragen sehen den 77-Jährigen derzeit vor Trump, der wegen seines Umgangs mit der Corona-Pandemie in der Kritik steht. Allerdings sind solche Umfragen zweieinhalb Monate vor der Wahl am 3. November nur bedingt aussagekräftig.
Trump reiste am Montag selbst nach Wisconsin. Bei einer Rede vor Anhängern in der Stadt Oshkosh warf der Präsident Biden und Harris vor, beide wollten "verrückte sozialistische" Politik umsetzen.
"Das ist die gefährlichste Wahl, die wir jemals hatten", sagte der Republikaner. "Es wird ein anderes Venezuela sein. Das wird ein Venezuela im sehr großen Maßstab, wenn sie gewinnen." Trump bezeichnet die Demokraten regelmäßig als "radikale linke" Partei und versucht damit, Ängste zu schüren.
by Bryan R. Smith