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US-Behörde erteilt Corona-Mittel von Regeneron Notfall-Zulassung

Antikörper-Mittel soll Krankenhausaufenthalte von Covid-19-Patienten verhindern

Die US-Behörden haben dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfall-Zulassung für sein Mittel gegen Corona-Infektionen erteilt. Der experimentelle Antikörper-Cocktail REGN-COV2 der US-Firma könne dazu beitragen, einen Krankenhausaufenthalt von Corona-Patienten zu vermeiden, und dadurch das Gesundheitssystem entlasten, erklärte Stephen Hahn von der US-Arzneimittelbehörde FDA am Samstag (Ortszeit).

Das Mittel war Anfang Oktober bei der Behandlung von US-Präsident Donald Trump gegen seine Corona-Infektion zum Einsatz gekommen. Kurz darauf beantragte Regeneron bei der FDA die Erlaubnis zum Einsatz seines Medikaments bei Covid-19-Patienten mit leichten und mittelschwerden Symptomen.

Der Wirkstoff von REGN-COV2 ist eine Kombination aus zwei speziell entwickelten Antikörpern, die sich an das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus binden und so dessen Struktur deformieren können. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass das Coronavirus menschliche Zellen angreifen kann. Die Kombination aus zwei verschiedenen Antikörpern soll laut Regeneron verhindern, dass der Erregervirus Sars-COV2 mutiert.

Derzeit arbeiten weltweit Biotechnologiefirmen und Pharmakonzerne unter Hochdruck an der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen im Kampf gegen das Coronavirus. Zuletzt hatten Erfolge der Biotechnologie-Unternehmen Biontech und Moderna bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs Hoffnungen auf eine Eindämmung der Pandemie geweckt. Die Mainzer Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer beantragten am Freitag bei der FDA eine Notfallzulassung ihres Impfstoffs.

Die USA sind das am schwertsten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Schon mehr als zwölf Millionen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus wurden in den Vereinigten Staaten nachgewiesen, mehr als 255.000 Infizierte starben.

by Sarah Silbiger