Nach dem tödlichen Polizeieinsatz gegen einen jungen Afroamerikaner nahe der US-Stadt Minneapolis sind die verantwortliche Beamtin und der örtliche Polizeichef zurückgetreten. Wie der Bürgermeister von Brooklyn Center, Mike Elliott, am Dienstag sagte, reichte die Polizistin, die offenbar ihre Schusswaffe mit ihrer Elektroschockpistole verwechselt hatte, schriftlich ihren Rücktritt ein. Auch Polizeichef Tim Gannon räumte seinen Posten.
Der 20-jährige Daunte Wright war am Sonntag im nördlich von Minneapolis gelegenen Brooklyn Center bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden. Die jetzt zurückgetretene Polizistin hatte offenbar versehentlich anstelle ihres Tasers ihre Dienstwaffe gezogen und abgefeuert, als Wright sich seiner Festnahme widersetzte. Ihr drohen jetzt strafrechtliche Konsequenzen.
Verwandte von Wright verlangten am Dienstag, die Polizistin festzunehmen. "Werft sie ins Gefängnis, wie ihr es mit uns machen würdet", sagte seine Tante Naisha Wright bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Verwandten des vor knapp einem Jahr in Minneapolis von der Polizei getöteten Afroamerikaners George Floyd. Die beiden Familien demonstrierten mit ihrem gemeinsame Auftritt Solidarität und verlangten Reformen bei der Polizei.
Floyds Tod am 25. Mai 2020 hatte landesweite Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze ausgelöst. Derzeit wird in Minneapolis dem weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin, der Floyd neuneinhalb Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte, der Prozess gemacht.
Wrights Tod hat neue Proteste ausgelöst. Dabei kam es in Brooklyn Center zwei Abende in Folge auch zu Ausschreitungen.
by Handout