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US-Auto-Gewerkschaft weitet Streik nach Gewinnmeldung bei General Motors aus

Trotz des Streiks der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) hat der US-Autohersteller General Motors im dritten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, fiel der Gewinn mit 3,1 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro) zwar sieben Prozent niedriger aus als im Vorjahr, jedoch höher als erwartet. Die UAW kündigte daraufhin an, ihren Streik auszuweiten.

Die hohen Gewinne bedeuteten, dass die Beschäftigten bei GM ihren "gerechten Anteil" bekommen müssten, erklärte die Gewerkschaft. Bestreikt werde deshalb nun auch das GM-Montagewerk in Arlington im Bundesstaat Texas. Rund 5000 Beschäftigte beteiligten sich demnach am Dienstag an den Arbeitsniederlegungen in dem texanischen Werk, in dem üblicherweise für General Motors besonders profitable SUV-Modelle vom Band laufen.

Die Gewerkschaft fordert vor allem kräftige Lohnerhöhungen sowie zusätzliche Urlaubstage. Sie vertritt rund 146.000 Beschäftigte in der US-Autoindustrie. Die Streiks bei den sogenannten "Big Three" der US-Autoindustrie - General Motors, Ford und Stellantis mit der Marke Chrysler - hatten Mitte September begonnen und waren von der UAW seitdem mehrfach ausgeweitet worden. Eine Tarifeinigung blieb bislang aus.

Auf die jüngsten Quartalsergebnisse bei General Motors wirkten sich die Arbeitsniederlegungen bislang kaum aus. Der Umsatz im Dreimonatszeitraum bis Ende September legte nach Konzernangaben im Vorjahresvergleich um fünf Prozent auf 44,1 Milliarden Dollar zu. Die Absatzzahlen in den USA stiegen an und konnten den Rückgang in China und auf weiteren ausländischen Märkten weitgehend ausgleichen.

Im dritten Quartal kostete der Streik General Motors rund 200 Millionen Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Im vierten Quartal belaufen sich die Kosten demnach bereits auf rund 600 Millionen Dollar.

jm/ju