Nach Reitunfall in Lebensgefahr
Schauspielerin Ursula Karven (55, “Hattinger und die kalte Hand”) hat sich vor vier Jahren im Rahmen von Dreharbeiten bei einem Reitunfall den “zweiten Nackenwirbel gebrochen, durch den die Schlagader verläuft”. Doch erst in der Klinik wurde ihr das volle Ausmaß bewusst, wie sie sich im Interview mit dem Magazin “Bunte” erinnert.
Sie sei “auf einem Luftbett festgeschnallt” worden, habe eine “Halskrause mit einem Zugang für die Atemversorgung im Notfall” angelegt bekommen und “absolutes Bewegungsverbot” erhalten. Als Karven dann doch aufstehen wollte, habe die Krankenschwester sie völlig entgeistert angesehen und gesagt: “Sind Sie verrückt? Sie haben den gleichen Wirbel gebrochen wie Christopher Reeve!” Der US-Schauspieler (1952-2004) war nach seinem Reitunfall 1995 vom Hals abwärts gelähmt. “Erst da sickerte langsam die Erkenntnis bei mir durch, was passiert war”, so Karven.
Und wie viel Glück sie hatte: “Mein Glück war, dass der Wirbel längs und nicht quer gebrochen war wie bei ihm. Ich hatte einen glatten Genickbruch und keine Partikel, die auf die Schlagader drückten. Sonst hätte ich den gleichen Leidensweg vor mir gehabt wie der ‘Superman’-Darsteller oder es hätte noch in dieser Nacht keine Rettung gegeben”, erklärt Ursula Karven weiter.
Nach dem Krankenhaus ging es nach Hause. “Zwölf Wochen musste ich die Halskrause tragen und durfte meine Wohnung nicht verlassen”, erinnert sie sich. Als dann die Albträume anfingen und Probleme mit den Augen hinzukamen, habe sie Angst gehabt, “dass es doch zu einer Hirnschädigung gekommen war”. Richtig schlimm sei es mit den Ängsten aber geworden, als sie die Halskrause endlich ablegen durfte und der Arzt ihr folgenden Rat gegeben habe: “Bitte jetzt nicht schubsen lassen!” Heute weiß sie, dass sie damals an einer “posttraumatischen Belastungsstörung” gelitten habe, sagt Karven.
Die Ängste wurden so stark, dass sie sich völlig zurückzog und nicht mehr aus dem Haus ging. “Ich konnte die Ängste nicht mehr kontrollieren”, beschreibt sie diese dramatische Zeit. Sie habe sich dann “professionelle Hilfe bei einem Therapeuten gesucht und akribisch alles, was mir geholfen hat, aufgeschrieben”. Nachzulesen ist das nun in ihrem Buch “Diese verdammten Ängste” (GU, 24,99 Euro). “Das Schicksal war wirklich nicht zimperlich mit mir, aber ich lasse mich nicht unterkriegen. Ich schaue dem Leben weiterhin mutig und mit einer großen Portion Optimismus entgegen”, sagt die Schauspielerin und Yoga-Expertin.
(ili/spot)