201112:

Unwetterfront zieht über Deutschland und hinterlässt Schneise der Verwüstung - Wetter am Wochenende unbeständig

Was für ein Sommer! Von Donnerstag auf Freitag bis zum Samstag wüteten heftige Unwetter über Deutschland und richteten erhebliche Schäden an. Bäume wurden entwurzelt, Autos fortgespült, und der Regen hinterließ Chaos. Das Wetter unbeständig und vor allem nass, während eine Starkregenfront nach Polen abzieht. Hier alle Infos:

Rettungsaktionen in Kassel und Umgebung

Die Regenfront zog in der Nacht über den Landkreis Kassel (Hessen) und hinterließ Zerstörung: Straßen wurden überflutet, Bäume entwurzelt, Keller und Erdgeschosse standen unter Wasser. Mehrere Menschen mussten aus einem Auto befreit und mit einem Radlader gerettet werden. Rettungskräfte evakuierten Anwohner mit Booten aus ihren überschwemmten Häusern. In Trendelburg-Gottsbüren stand das Wasser bis zu zwei Meter hoch und spülte Autos weg. Es kam zu Stromausfällen und beschädigten Wasserpumpen, die die Trinkwasserversorgung gefährdeten. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.

Unwetter in Ostwestfalen Lippe und Bayern

Auch Ostwestfalen Lippe (Nordrhein-Westfalen) war betroffen. Im Kreis Höxter gab es über 200 Feuerwehreinsätze, da Tiefgaragen und Keller überflutet wurden. Erdrutsche führten zur Sperrung der Bundesstraße 252. In Bayern, besonders in Untermerzbach in Oberfranken, setzte ein Blitz eine Halle in Brand, in der 60 bis 70 Autos, darunter wertvolle Oldtimer, lagerten. Der Schaden wird auf rund fünf Millionen Euro geschätzt.

Überschwemmungen in Thüringen und Unfälle in Rheinland-Pfalz

Thüringen erlebte Überschwemmungen auf Straßen und Plätzen. In Erfurt überflutete der Starkregen den Hauptbahnhof, sodass Bahnarbeiter und Ladenbetreiber Wasser aus dem Gebäude kehren mussten. In Nordhausen stürzte das Dach einer Lagerhalle ein. In Monsheim (Rheinland-Pfalz) verlor ein Autofahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug und krachte auf einen Kreisverkehr. Der Fahrer wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ein Ferienlager in Bexbach (Saarland) wurde durch Sturmböen verwüstet, doch die 76 Jugendlichen und ihre Betreuer blieben unverletzt.

Festival und Veranstaltungen betroffen

Das Techno-Festival „Nature One“ im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) stoppte die Anreise von Gästen, da die Zeltplätze zu nass waren. Das eigentliche Festival soll jedoch wie geplant stattfinden. Auch München ist betroffen: Für das erste von zehn Adele-Konzerten gibt es eine Unwetterwarnung, und die Veranstalter haben einen Notfallplan ausgearbeitet.

Aussichten für das Wochenende

Deutschland wird weiterhin von starkem Regen betroffen sein. Besonders in der östlichen Mitte des Landes wird mehrstündiger Starkregen mit bis zu 60 l/qm erwartet. Im Süden gibt es Gewitter, Starkregen, Hagel und Sturmböen. Am Samstag wird es auch im Norden regnen, doch die größte Unwettergefahr ist dann vorerst vorbei, so der Meteorologe Robert Hausen vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Das Wochenende bleibt jedoch wechselhaft.