Die Schweren Unwetter haben bereits von Freitag auf Samstag für Schäden und Verwüstung gesorgt - heute geht es weiter! Der DWD warnt fast im ganzen Land. Live-Karte und aktuelle Vorhersagen hier im Artikel:
In Reaktion auf die anhaltenden Hochwasserereignisse im schwäbischen Landkreis Unterallgäu werden umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen vorbereitet. Die Situation im gesamten Landkreis ist kritisch. Besonders in den Gemeinden Zell bei Bad Grönenbach, Dirlewang und Teilen von Babenhausen herrscht Alarmstimmung. Landrat Alex Eder (40, Freie Wähler) gab am Samstagmorgen bekannt, dass die Bewohner aufgerufen sind, ihre Häuser freiwillig zu räumen. "Die Dämme werden überschwemmt und die Hochwasserrückhaltebecken sind weitestgehend gefüllt", so Eder. Einquartierungen für die Betroffenen stehen unter anderem im örtlichen Feuerwehrhaus bereit.
Die Verkehrslage ist ebenfalls prekär – viele Straßen sind nicht mehr befahrbar. In Mindelheim kämpfen Einsatzkräfte mit Sandsackbarrieren um den Schutz der Innenstadt.
Während der Süden mit den Wassermassen ringt, stellt sich Ostdeutschland auf ein anderes Extrem ein. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor ergiebigen Regenfällen und Gewittern. Besonders Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt waren im Fokus, jedoch scheint das drohende Unwetter glimpflicher auszufallen als erwartet. Nichtsdestotrotz werden Vorkehrungen getroffen. Ab Mittag prognostiziert der DWD für Sachsen örtlich heftige Gewitter mit der Gefahr von Unwettern. Es könnten 30 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Die Elbe zeigte sich am Morgen noch unbeeindruckt mit einem Wasserstand von 209 Zentimetern, doch ab Mittag bestand laut dem Sächsischen Umweltamt die Gefahr von lokalen Sturzfluten und kleinräumigen Hochwassern im Bereich der Oberen Weißen Elster.
Die anhaltenden Niederschläge haben zudem in weiteren Teilen Deutschlands zu einem Anstieg der Flusspegel geführt. In Hessen warnt das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie vor einem Hochwasser, das statistisch nur alle 20 Jahre auftritt – betroffen sind Rhein und Neckar.
Am Freitagabend gelangte Hessen in den Einflussbereich einer Vb-Wetterlage, die laut DWD insbesondere im Odenwald, Spessart und der Rhön zu langanhaltenden Regenfällen führen wird. Die Hochwassersituation bleibt angespannt, und die Bevölkerung wird weiterhin zur Vorsicht und zur Beobachtung der aktuellen Wetterwarnungen und Hochwasserstände aufgerufen.