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Untergrundparlament in Myanmar fordert zu neuen Protesten gegen Militärjunta auf

Ausschuss von Abgeordneten meldet sich mit Videobotschaft zu Wort

In Myanmar hat eine Gruppe gewählter Abgeordneter, die seit der Machtergreifung des Militärs im Untergrund leben und eine Art Gegenregierung gebildet haben, zu neuen Protesten gegen die Junta aufgerufen. Myanmar erlebe gerade seine "dunkelste" Zeit, aber das Licht des Sonnenaufgangs sei nah, erklärte Ex-Parlamentspräsident Mahn Win Khaing Than am Samstagabend in einem Video. Die Menschen sollten mit ihrer "Unbesiegbarkeit" Widerstand leisten und weiter gegen die "unrechtmäßige Diktatur" auf die Straße gehen.

Than gehört der Nationalen Liga für Demokratie (NLD), der Partei der abgesetzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi, an. Nach dem Putsch am 1. Februar schloss er sich mit anderen im November gewählten Abgeordneten zusammen, um sich der Militärregierung entgegenzustellen. Die Gruppe nennt sich Committee Representing Pyidaungsu Hluttaw (CRPH) und soll das legitime Parlament Myanmars repräsentieren, das auf Birmanisch Pyidaungsu Hluttaw heißt.

Die Militärregierung hat den Abgeordneten "Hochverrat" vorgeworfen, was mit bis zu 22 Jahren Gefängnis bestraft werden kann.

Seit der Machtübernahme des Militärs gehen die Menschen in Myanmar jeden Tag zu Zehntausenden auf die Straße. Die Sicherheitskräfte gehen brutal gegen die Demonstranten vor und setzen dabei offenbar auch gezielt tödliche Gewalt ein. Seit dem Putsch am 1. Februar wurden nach UN-Angaben schon mehr als 70 Menschen getötet.

by STR