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UNO warnt vor Krankheitsausbrüchen in Überschwemmungsgebieten in Libyen

Gut eine Woche nach den schweren Überschwemmungen in Libyen mit tausenden Toten warnen die Vereinten Nationen vor dem Ausbruch von Krankheiten durch verunreinigtes Wasser. Es drohe "eine zweite verheerende Krise", erklärte am Montag die UN-Unterstützungsmission für das nordafrikanische Land. Vor allem die Menschen in der besonders betroffenen Stadt Darna, wo rund 30.000 der 100.000 Einwohner durch die Katastrophe obdachlos geworden sind, bräuchten dringend mehr Hilfe.

Neben verunreinigtem Wasser lasse auch das Fehlen von Sanitäreinrichtungen die Gefahr von Krankheitsausbrüchen steigen, erklärte die UNO. Den Menschen drohten unter anderem Cholera, Durchfall, Dehydrierung und Unterernährung. Um dies zu verhindern, müssten unbedingt sauberes Wasser und Nahrungsmittel bereitgestellt sowie die Grundversorgung gesichert werden.

Das Sturmtief "Daniel" hatte am 10. September heftige Überschwemmungen im Osten Libyens angerichtet. Die Küstenstadt Darna wurde besonders schwer getroffen, da dort zwei Flussdämme brachen. Die Wucht, mit der die Wassermassen durch ein ausgetrocknetes Flussbett schossen, war mit der eines Tsunamis vergleichbar. Mehr als 3000 Menschen wurden nach offiziellen Angaben getötet, die tatsächliche Opferzahl dürfte laut Experten deutlich höher liegen.

jes/mhe