Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat seinen Einsatz für die Menschen im Gazastreifen von baldigen Treibstofflieferungen abhängig gemacht. "Wenn wir nicht ganz dringend Treibstoff bekommen, dann sind wir gezwungen, unseren Einsatz im Gazastreifen morgen (Mittwoch) Abend zu beenden", erklärte UNRWA am Dienstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. "Die Zeit wird knapp, wir brauchen sehr dringend Treibstoff", sagte auch UNRWA-Sprecherin Juliette Touma.
Mehrere Hilfsorganisationen haben bereits auf die möglicherweise dramatischen Folgen hingewiesen, wenn der Treibstoff noch knapper wird. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO mussten bereits sechs Krankenhäuser im Gazastreifen, die von Generatoren abhängig sind, ihren Betrieb einstellen. Am Montag hätten vier Krankenhäuser und mehrere Krankenwagen Treibstoff erhalten, doch dieser reiche auch nur für etwa 24 Stunden aus, teilte die WHO mit.
UN-Generalsekretär António Guterres hat die bislang eingetroffenen Hilfslieferungen vor dem UN-Sicherheitsrat als einen "Tropfen im Ozean" bezeichnet. "Ohne Treibstoff können die Hilfsgüter nicht verteilt werden, Krankenhäuser haben keinen Strom, und Wasser kann weder gereinigt noch gepumpt werden", erklärte er.
kol/ju