Die ersten Hilfslieferungen für die Menschen im abgeriegelten Gazastreifen dürften nach Einschätzung der UNO am Samstag von Ägypten über den Grenzübergang Rafah gebracht werden. "Wir sind in intensiven und fortgeschrittenen Verhandlungen mit allen relevanten Seiten, um sicherzustellen, dass ein Hilfseinsatz so früh wie möglich beginnt", erklärte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Freitag nach Angaben seines Sprechers.
"Eine erste Hilfslieferung soll morgen beginnen - oder so um den Dreh." Eine genaue Startzeit habe er nicht, sagte der Sprecher von Griffiths weiter. "Wir brauchen einen Mechanismus, mit dem diese (die Lieferungen) in den südlichen Gazastreifen gefahren werden können. Das ändert nichts an unserer Forderung nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand."
Der staatsnahe ägyptische Sender Al Kahera News hatte berichtet, der Rafah-Grenzübergang werde am Freitag öffnen. Es handelt sich um den einzigen nicht von Israel kontrollierten Zugang zum Gazastreifen. Kairo erklärte aber später, dass es mehr Zeit zur Reparatur von Straßen brauche. Am Freitag besuchte UN-Generalsekretär António Guterres die ägyptische Seite des Grenzübergangs, um die Vorbereitungen für die Hilfslieferungen zu verfolgen.
Unter den 2,4 Millionen Bewohnern des Gazastreifen herrscht große Not, da Israel nach dem Großangriff der Hamas die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser, Strom und Treibstoff eingestellt hat und Hilfskonvois bisher an der ägyptischen Grenze festhängen.
oer/ju