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Uniper braucht keine zusätzlichen staatlichen Hilfen

Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper braucht derzeit keine zusätzliche staatliche Hilfe. Was die Kürzungen der russischen Gaslieferungen angehe, so seien Uniper im ersten Quartal dieses Jahres "keine weiteren Verluste aus der Beschaffung von Ersatzgasmengen entstanden", teilte der Konzern am Mittwoch mit. Daher benötige das Unternehmen "bis auf Weiteres keine neuen Eigenkapitalerhöhungen des Bundes". Allerdings seien die Gaspreise volatil, daher könnten künftige Verluste und entsprechende Hilfen nicht ausgeschlossen werden.

Die erst reduzierten und dann ausgebliebenen Gaslieferungen aus Russland hatten Uniper an den Rand der Insolvenz gebracht. Der Konzern musste die Lieferverpflichtungen seinen Kunden gegenüber einhalten und Gas zu sehr viel höheren Preisen einkaufen. Dadurch häufte er Milliardenverluste an. Der Bund übernahm den Konzern im Dezember mit der Begründung, dies diene der Energieversorgungssicherheit in Deutschland.

Das für Uniper geschnürte Rettungspaket sah eine Kapitalbeteiligung des Bundes von acht Milliarden Euro vor. Außerdem war die Ausgabe neuer Aktien an den Bund von bis zu 25 Milliarden Euro geplant. Der Bund stieg zu 99 Prozent bei Uniper ein.

Wie Uniper nun weiter mitteilte, übernahm Russland per Dekret vom Vortag die Kontrolle über die Tochtergesellschaft Unipro. Diese tauche allerdings ohnehin nicht mehr in den Bilanzen des Konzerns auf und sei "praktisch vollständig" abgeschrieben worden, da Uniper bereits im Sommer 2021 beschlossen habe, diese Beteiligung zu verkaufen. Seit Ende vergangenen Jahres habe Uniper "faktisch keine operative Kontrolle mehr über Unipro ausüben" können.

Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums erklärte, die Entscheidung der russischen Regierung zur Übernahme der befristeten Kontrolle "zur Kenntnis" zu nehmen. Die konkreten Folgen "müssen jetzt geprüft werden".

Uniper äußerte sich anlässlich der Vorstellung seiner vorläufigen Geschäftszahlen zum ersten Quartal. Demnach waren die ersten drei Monate dieses Jahres von einem "günstigen Marktumfeld" geprägt.

Uniper erwartet für das erste Quartal einen bereinigten Gewinn vor Steuern und Zinsen in Höhe von 749 Millionen Euro - im Vorjahresvergleich hatte hier ein Minus von 917 Millionen Euro gestanden. Das bereinigte Nettoergebnis schätzt Uniper auf 451 Millionen Euro nach einem Verlust von 674 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Insgesamt erwartet der Konzern 2023 eine "starke Ergebniserholung gegenüber dem Vorjahr", als Uniper zweistellige Milliardenverluste verbuchen musste.

hcy/pe