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Union wirbt bei Pistorius für Gesellschaftsjahr statt Wehrpflicht

In der Debatte um Bewerbermangel bei der Bundeswehr wirbt die Union bei Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle Schulabgänger. "Sollte der Minister sich dem Konzept eines Gesellschaftsjahres anschließen, dann kann er sich auf die CDU verlassen", sagte die CDU-Verteidigungspolitikerin Serap Güler den Zeitungen der Funke Mediengruppe nach Angaben vom Dienstag. Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht greife hingegen zu kurz.

Pistorius habe dafür "weder die 15 Milliarden Euro, die dafür mindestens nötig wären, noch das Personal in der Bundeswehr, noch die Unterstützung seiner eigenen Partei", sagte Güler. Die SPD tue sich nach wie vor schwer damit, "die Bundeswehr zu stärken".

Pistorius hatte gesagt, dass er angesichts des Personalmangels bei der Bundeswehr Modelle einer Dienstpflicht prüfe. Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht lehnen aber sowohl SPD-Chefin Saskia Esken als auch Fraktionschef Rolf Mützenich ab. Auch die FDP äußerte sich ablehnend.

Die Union plädiert für "ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle Schulabgänger eines Jahrgangs", wie Güler sagte. Dieses solle "unabhängig von Geschlecht oder Herkunft" sein. "Hier kann der Dienst in der Bundeswehr eine von vielen Optionen sein." Weitere Möglichkeiten für das Gesellschaftsjahr könnten der Einsatz bei Rettungsdiensten oder sozialen Einrichtungen sein.

Wie auch viele Bereiche der Wirtschaft leidet die Bundeswehr unter einem akuten Bewerbermangel. Pistorius lässt derzeit prüfen, ob das vor seiner Amtszeit festgelegte Ziel einer Sollstärke von 203.000 Soldatinnen und Soldaten weiter Bestand haben wird. Derzeit sind es gut 181.000. Hinzu kommen 81.500 zivile Beschäftigte.

mt/cha