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UN-Rede: Selenskyj wirft Russland wegen Verschleppung von Kindern Völkermord vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder Völkermord vorgeworfen. "Diesen Kindern wird in Russland beigebracht, die Ukraine zu hassen, und alle Verbindungen zu ihren Familien werden zerbrochen", sagte Selenskyj am Dienstag bei der UN-Generaldebatte in New York. "Das ist eindeutig ein Genozid."

Selenskyj ging in seiner 15-minütigen Rede vor der UN-Vollversammlung grundsätzlich hart ins Gericht mit Russland, das am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen sein Land gestartet hatte. Moskau setze unter anderem Lebensmittel und Energie als "Waffen" ein, sagte der Präsident. 

Zugleich kündigte Selenskyj einen "globalen Friedensgipfel" an: "Ich lade Sie alle - Sie alle, die keine Aggression tolerieren - ein, gemeinsam diesen Gipfel vorzubereiten."

Der ukrainische Präsident warnte vor Versuchen, hinter den Kulissen "zwielichtige Geschäfte" zu machen. "Dem Bösen darf nicht vertraut werden", warnte Selenskyj mit Blick auf Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin. "Fragen Sie Prigoschin."

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, war im August bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen - auf den Tag genau zwei Monate nach einer Rebellion der Wagner-Söldner, durch die Prigoschin bei Putin in Ungnade gefallen war. Die Ukraine und der Westen vermuten hinter dem Flugzeugabsturz daher einen Racheakt des Kreml, was Moskau zurückweist.

fs/gt