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UN-Generalsekretär warnt vor "unkontrollierbarer" Krise in gesamter Nahost-Region

Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates eröffnet

Angesichts der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern hat UN-Generalsekretär António Guterres vor einer "unkontrollierbaren" Krise in der ganzen Region gewarnt. "Dieser sinnlose Kreislauf aus Blutvergießen, Terror und Zerstörung muss sofort beendet werden", forderte Guterres zum Auftakt einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates zum Nahost-Konflikt am Sonntag. "Das Kämpfen muss aufhören. Es muss sofort aufhören", sagte er.

Die Gewalt, durch die binnen einer Woche fast 200 Menschen getötet wurden, sei "absolut fürchterlich", sagte Guterres weiter. "Es hat das Potenzial, eine unkontrollierbare Krise im Sicherheitsbereich und im humanitären Bereich auszulösen und Extremismus weiter zu fördern, nicht nur in den besetzten palästinensischen Gebieten und Israel, sondern in der gesamten Region."

Allein am Sonntag waren bei israelischen Angriffen auf die radikalislamische Hamas im Gazastreifen mindestens 40 Palästinenser getötet worden. Es war nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums die höchste Opferzahl binnen eines Tages seit der erneuten Eskalation des Konflikts vor einer Woche. Insgesamt wurden damit seit dem Aufflammen der Gewalt am Montag 188 Menschen in dem Küstenstreifen getötet, darunter 55 Kinder. 1230 weitere Palästinenser wurden verletzt.

Die israelische Armee reagierte mit den Angriffen auf den massiven Raketenbeschuss durch militante Palästinenser: Seit Wochenbeginn feuerten diese demnach rund 3000 Raketen in Richtung Israel. Durch den Beschuss starben seit Montag zehn Israelis, darunter ein Soldat und ein Kind. Mehr als 280 Menschen wurden verletzt.

by JACK GUEZ