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Umweltschützer werfen McDonald's "tendenziöse" Studie zu Mehrwegverpackungen vor

Umweltschützer haben deutliche Kritik an einer McDonald's-Kampagne geübt, mit der sich die Fastfoodkette gegen neue Regeln für Mehrwegverpackungen in der EU stellt. McDonald's versuche mit einer "unglaubwürdigen" und "tendenziösen" Studie die von der EU-Kommission geplante Erhöhung der Mehrwegquote zu verhindern, erklärte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Donnerstag in Berlin. Mangelnde Datentransparenz und irreführende Bewertungsindikatoren führten zu "nicht belastbaren Studienergebnissen". 

Die von McDonald's bei der Beratungsfirma Kearney in Auftrag gegebene Untersuchung soll zeigen, dass eine Mehrwegpflicht bei Fastfoodrestaurants zu mehr Müll, höheren Treibhausgasemissionen und einem zusätzlichen Wasserverbrauch führen würde. Einwegverpackungen hingegen könnten sogar nachhaltiger sein, insbesondere wenn sie aus Papier bestehen.

Die DUH hält die Annahmen der Studie für "unrealistisch". "Der für die Spülung von Mehrwegverpackungen angenommene Wasserverbrauch ist in der McDonald's-Studie viel zu hoch angesetzt", erklärte Thomas Fischer vom DUH. Zudem gingen die Macher der Kearney-Studie von zu geringen Rückgabequoten und niedrigen Umlaufzahlen beim Mehrweggeschirr aus. "Diese Daten decken sich nicht mit denen einschlägiger Studien und Ökobilanzen", monierte der DUH. 

Die Studie sei darüber hinaus nicht von unabhängigen Forscherinnen und Forschern gesichtet worden. Eine Untersuchung im Auftrag der EU-Kommission belege, dass Takeaway-Mehrwegverpackungen klimafreundlicher seien als die Einweg-Pendants. 

Gegenüber dem Magazin "Wir" verteidigte Kearney den Report als "vollkommen unabhängig". Je nachdem, wovon Studien ausgingen, sei es beim Wasserverbrauch "nicht verwunderlich", dass andere Autoren andere Zahlen verwenden würden. McDonald's versicherte, die "Verantwortung in diesem Bereich sehr ernst" zu nehmen. 

Die EU-Kommission hatte eine neue Verpackungsverordnung vorgeschlagen. Diese muss jetzt mit den Mitgliedsländern und dem Parlament abgestimmt werden. 2024 könnte die Verordnung in Kraft treten. 

mb/ilo