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Umfrage zeigt: Diese Klimaschutz-Methode ist bei den Deutschen beliebt

Fleischverzicht gehört nicht dazu

Woche für Woche gehen Schüler der “Fridays For Future”-Bewegung für den Klimaschutz auf die Straße, über die TV-Bildschirm flimmern Bilder von verhungerten Eisbären und dem brennenden Regenwald im Amazonas. Der Klimawandel zeigt sich immer deutlicher und Konsens ist mittlerweile auch, dass er größtenteils menschengemacht ist. Kein Wunder also, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung immer mehr Bewusstsein für die Problematik erlangt – und auch bereit ist, etwas dagegen zu unternehmen.

Eine Forsa-Umfrage für RTL/n-tv aus dem Sommer etwa ergab, dass 37 Prozent der Befragten Umwelt- und Klimaschutz als das drängendste Problem in Deutschland betrachten, noch vor Zuwanderung oder Politikverdrossenheit.

Eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag des Energieversorgers Eon ergab jüngst sogar, dass drei von vier Deutschen im Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit sehen. Mehr als 2.000 Menschen in Deutschland hat das Meinungsforschungsinstitut 2019 hierfür befragt.

Die gute Nachricht an dieser Stelle ist, dass sich die Menschen in Deutschland zunehmend ihrer eigenen Verantwortung für den Klimaschutz bewusst werden. 45 Prozent der Befragten gaben an, jeder Einzelne könne etwas gegen den Klimawandel unternehmen. Nur über den Weg zu mehr Klimaschutz besteht weiterhin Uneinigkeit: So ist mehr als die Hälfte der Menschen auch weiterhin nicht bereit, auf Fleisch zu verzichten, während jeweils 19 Prozent angaben, sie verzichteten bereits oder könnten sich dies zumindest vorstellen.

Wesentlich beliebter als der Fleischverzicht ist hingegen das Energiesparen. 51 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten ihren Stromverbrauch aus diesem Grund gesenkt. Weitere 34 Prozent können sich laut der Umfrage vorstellen, ihren Verbrauch künftig zu reduzieren. Beim Heizen versuchen sich 45 Prozent der Befragten mit Einschränkungen, 28 Prozent wären hierzu immerhin bereit.

Auffällig ist, dass die Befragten nicht nur gerne Energie sparen (würden), viele können sich auch vorstellen, bewusster mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen. So gaben etwa 22 Prozent an, dass sie bereits Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen, weitere 47 Prozent wären zu dem Wechsel in einen Ökostromtarif bereit.

Ökostrom liegt vor allem bei Familien im Trend. Diese “entscheiden sich 50 Prozent häufiger als Single-Haushalte für eine nachhaltige Energieversorgung und fragen verstärkt Ökostrom-Tarife nach”, erklärt Victoria Ossadnik, CEO der Eon Energie Deutschland GmbH.

Neben der Energie stehen aber auch andere Ressourcen im Mittelpunkt der Überlegungen: So versuchen bereits 48 Prozent der Befragten Plastikmüll zu vermeiden, 41 Prozent wären bereit dazu. Zu schockierend sind offenbar die Bilder aus dem in den Weltmeeren treibenden Plastik. Auch in Sachen Mobilität zeichnet sich ein Umdenken ab: So geben 44 bzw. 36 Prozent an, sich schon jetzt weniger mit dem Auto oder dem Flugzeug fortzubewegen, 26 bzw. 24 Prozent wären immerhin bereit dazu. Beides würde sich – wie ein reduzierter Strom- oder Heizenergieverbrauch – positiv auf den für den Klimawandel zentralen Faktor des Kohlendioxid-Ausstoßes auswirken.

(pcl/spot)

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