Erste Umfrage nach Partei-Chaos bei den Grünen - wie reagieren die Wähler? Der Rücktritt der Grünen-Parteiführung um Ricarda Lang und Omid Nouripour scheint erste Auswirkungen zu zeigen - eine erste Wählerbefragung zeigt eine überraschende Tendenz - so reagieren die Deutschen Wähler, hier die aktuellen Umfragewerte:
Im aktuellen INSA-Sonntagstrend für die "Bild am Sonntag" (BamS) steigen die Grünen leicht an. Sie gewinnen einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche hinzu und stehen nun bei 11 Prozent. Der Abwärtstrend der Umfragewerte, der seit Ende August zu beobachten war, scheint damit vorerst gestoppt. In der vergangenen Woche lagen die Grünen sogar auf einem Sieben-Jahres-Tief bei 9,5 Prozent. Am Mittwoch hatten Lang und Nouripour ihren Rücktritt erklärt, und noch am selben Abend trat der Bundesvorstand der Grünen Jugend aus Protest gegen die eigene Partei aus. Einige Mitglieder verließen die Partei sogar ganz.
INSA-Chef Hermann Binkert kommentierte gegenüber der BamS: "Die Grünen profitieren vom Rücktritt ihrer beiden Vorsitzenden und dem Austritt des Vorstands der Grünen Jugend aus der Partei.“ Dennoch bleiben die Grünen weiterhin hinter ihren Umfragewerten zu Beginn des Jahres (13 Prozent) zurück, und auch die gesamte Ampelkoalition steckt weiterhin in einem Umfragetief. Die SPD stagniert bei 15 Prozent, ebenso die FDP mit 4 Prozent. Zusammen kommen die Regierungsparteien auf 30 Prozent – weit entfernt von einer parlamentarischen Mehrheit.
Die stärkste politische Kraft bleibt die CDU/CSU mit stabilen 32 Prozent. Die AfD verliert einen Prozentpunkt und steht nun bei 19 Prozent. Das Bündnis Solidarischer Wähler (BSW) erreicht 10 Prozent, während die Linke einen Prozentpunkt gewinnt und auf 3 Prozent kommt. 6 Prozent der Wähler würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden. Für eine Regierungsmehrheit wären 44 Prozent erforderlich. Ein Bündnis aus CDU und SPD würde auf 47 Prozent kommen und somit die Mehrheit erreichen. Eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen oder BSW bliebe mit jeweils 42 Prozent unter der benötigten Mehrheit. Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird von allen Parteien ausgeschlossen.