Relativ wenige Menschen in Deutschland fürchten sich einer Umfrage zufolge davor, Opfer einer Straftat zu werden. Mit 19 Prozent hat etwa jeder fünfte Befragte Angst, in die Fänge von Kriminellen zu geraten, wie aus den am Donnerstag vorgestellten Ergebnissen der Langzeitstudie "Die Ängste der Deutschen" der R+V-Versicherung in Wiesbaden hervorgeht.
Dabei ist die Angst vor Straftaten im Osten der Bundesrepublik mit einem Wert von 29 Prozent deutlich höher als im Westen mit 17 Prozent. Auch zwischen den Geschlechtern stellte die Umfrage Unterschiede fest: Rund ein Viertel der Frauen - 24 Prozent - hat Angst vor Straftaten. Bei den Männern sind es hingegen zehn Prozentpunkte weniger. Während sich beispielsweise nur elf Prozent der Männer davor fürchten, ausgeraubt zu werden, ist es bei den Frauen jede vierte.
Die Studie zeigt zudem, dass sich ältere Menschen mehr vor Straftaten fürchten als jüngere: 26 Prozent der über 60-Jährigen haben große Angst davor. Das sind fast doppelt so viele wie bei den Befragten unter 40 Jahren.
Demnach spiegelt sich die 2022 erstmals seit fünf Jahren gestiegene Zahl von Straftaten nicht in den festgestellten Ängsten der Deutschen wider. Im Langzeitvergleich sank diese Angst seit Beginn der Befragung kontinuierlich. "In den 90er Jahren war diese Sorge deutlich höher", teilte Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch mit. "Damals lagen die Werte vielfach über der 40-Prozent-Marke."
tbh/cfm