Wird Söder nächster Kanzler? Diese Umfrage dürfte im Unions-Lager für erhebliche Unruhe sorgen. Wenige Wochen vor der erwarteten Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union zeigt eine Umfrage, dass der favorisierte Friedrich Merz (68) von seinem CSU-Konkurrenten Markus Söder (57) deutlich übertroffen wird.
Das Meinungsforschungsinstitut INSA hat für BILD eine repräsentative Umfrage durchgeführt: Wen würden Sie DIREKT zum Bundeskanzler wählen? Ergebnis: Friedrich Merz erhält 31 Prozent der Stimmen, wenn er für die CDU/CSU antritt. Dies ist ein respektabler Wert, insbesondere da SPD-Amtsinhaber Olaf Scholz nur 17 Prozent erzielt. Der potenzielle Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck landet mit 16 Prozent auf Platz drei. Der Rest der Befragten ist unentschlossen. INSA stellte die Frage erneut, diesmal mit Markus Söder als Unions-Kandidat anstelle von Merz. Ergebnis: Söder erreicht 37 Prozent! Dies bedeutet, dass Merz etwa so viel Zustimmung erhält wie die Union aktuell in Wahlumfragen – rund 30 Prozent (siehe Grafik). Söder hingegen erreicht mit 37 Prozent Werte, von denen die Union bei der Bundestagswahl 2025 nur träumen kann. Was nun?
Söder hatte die Debatte um die Kanzlerkandidatur vor gut einer Woche neu entfacht, als er bei WELT TV sagte, dass er die Kanzlerschaft nur anstreben würde, wenn Friedrich Merz ihn darum bitte. Der unausgesprochene Subtext: Der Ball liegt nun bei Merz, und im Idealfall sollte Merz selbst erkennen, dass es im Interesse der CDU/CSU ist, zu verzichten. In hohen Unions-Kreisen gilt dieses Szenario jedoch als nahezu ausgeschlossen. Merz sei seinem jahrelang verfolgten Ziel – der Kanzlerschaft – näher als je zuvor. Er habe die CDU organisatorisch und inhaltlich gut aufgestellt und werde den Kandidaten-Job nicht freiwillig an Söder abgeben, auch wenn dieser die besseren Chancen habe, heißt es unisono. Allerdings müsse Merz im direkten Kontakt mit den Wählern noch sympathischer wirken. Dafür sollen geeignete Strategien entwickelt werden. Am Sonntag treten Merz und Söder in parallel ausgestrahlten Sommerinterviews bei ARD und ZDF gegeneinander an. Laut ZDF war dies aus "Termingründen“ nicht zu vermeiden. Der Konkurrenzkampf geht also in die nächste Runde ...