In einer aktuellen Jahresumfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa wurde Boris Pistorius erneut zum beliebtesten Politiker in Deutschland gewählt. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich, dass der SPD-Verteidigungsminister mehr politischen Einfluss erhält. Im Gegensatz dazu sinkt die Zustimmung für Bundeskanzler Olaf Scholz weiter. So sind die Zahlen:
Das Jahr 2024 war von innenpolitischen Turbulenzen geprägt: Im November entließ Olaf Scholz (66, SPD) den Finanzminister Christian Lindner (45, FDP), was das Ende der Ampel-Koalition besiegelte. Kurz darauf verlor Scholz die Vertrauensfrage im Bundestag. Neuwahlen sind nun für den 23. Februar 2025 angesetzt, bei denen Scholz erneut als Kanzlerkandidat der SPD antreten wird. Seine Hauptkonkurrenten sind CDU-Chef Friedrich Merz (69) und Grünen-Vizekanzler Robert Habeck (55).
Die Insa-Umfrage, die von mehreren Medien unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Bürger andere politische Persönlichkeiten favorisieren. Verteidigungsminister Boris Pistorius (64) führt mit 46 Prozent die Liste der Politiker an, denen die Menschen 2025 den größten Einfluss wünschen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte er seine Zustimmung um vier Prozentpunkte steigern. Obwohl er als potenzieller SPD-Kanzlerkandidat gehandelt wurde, gab Pistorius im November bekannt, dass er nicht kandidieren wird, und räumte damit den Weg für Scholz frei.
Olaf Scholz hingegen bleibt weit hinter Pistorius zurück. Nur noch 24 Prozent der Befragten sprechen sich für mehr Einfluss des Kanzlers aus – ein Rückgang um zwei Prozentpunkte im Vergleich zur Vorjahresumfrage. Damit liegt Scholz hinter anderen Spitzenpolitikern: Christian Lindner kommt auf 27 Prozent (-1), Robert Habeck auf 28 Prozent (+1) und Friedrich Merz auf 32 Prozent. An der Spitze stehen neben Pistorius auch Markus Söder (57, CSU) mit 38 Prozent und BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55), die mit 32 Prozent auf dem vierten Platz rangiert. Ebenfalls 32 Prozent Zustimmung erhielt AfD-Chefin Alice Weidel, die im Ranking den größten Sprung machte und von Platz 11 auf Platz 4 vorrückte. Einen herben Verlust muss SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (61) hinnehmen: Seine Zustimmung sank um neun Punkte auf nur noch 19 Prozent. Damit verzeichnet er den stärksten Rückgang unter allen Politikern.