Die aktuellen Umfrageergebnisse dürften bei den Grünen natürlich keine Jubelstürme auslösen, da sichdie Partei in einem tiefen Abwärtstrend zu befinden scheint. Sowohl die Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour als auch die bekannten Gesichter der Partei, Annalena Baerbock und Robert Habeck, dürften über diese Entwicklung besorgt sein.
Laut dem Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts INSA für die “Bild am Sonntag” stehen die Grünen momentan bei lediglich 14 Prozent, was einem Rückgang um einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Damit erreichen sie den niedrigsten Stand seit 2021. Im Gegensatz dazu können die Sozialdemokraten einen Punkt hinzugewinnen und kommen auf 21 Prozent, während die FDP einen Punkt verliert und auf 8 Prozent fällt. Wenn man die aktuellen Umfragewerte der drei Koalitionspartner zusammenzählt, würde dies keine Mehrheit mehr ergeben. Die Union bleibt mit 28 Prozent die stärkste Partei. Die AfD bleibt unverändert bei 16 Prozent und liegt damit zwei Prozentpunkte vor den Grünen. Die Linke kann einen Prozentpunkt zulegen und erreicht 5 Prozent. Die sonstigen Parteien kommen auf 8 Prozent der Stimmen. Die Umfrage von INSA wurde vom 24. bis zum 28. April 2023 durchgeführt und dabei waren 1.202 Personen befragt worden.
Ein Grund für die schlechten Umfragewerte könnte darin liegen, dass sich bei den Grünen schon seit einiger Zeit Unzufriedenheit breitgemacht hat. Sie fühlen sich in der Ampel-Koalition oft nicht ernst genommen und von FDP und SPD ausgebremst. Insbesondere die Bremsehaltung der FDP war erwartet worden, jedoch hat das Verhalten der SPD bei den Grünen für Überraschung gesorgt. In der Vergangenheit konnten Baerbock, Habeck und Co. mit starken Wahlergebnissen auftrumpfen und hatten sich bei der letzten Bundestagswahl sogar Kanzlerchancen ausgerechnet. Obwohl Annalena Baerbock bei der Wahl schlechter abschnitt als erhofft, sind die Grünen in den vergangenen Jahren zu einer ernsthaften Konkurrenz für die SPD geworden. Es stellt sich daher die Frage, ob Olaf Scholz möglicherweise versucht, die Grünen durch sein Handeln kleinzuhalten.
