Eine große Mehrheit von 84 Prozent der Bürger und Bürgerinnen hält die geplante Krankenhausreform für notwendig. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage der KKH Kaufmännischen Krankenkasse. Mit 46 Prozent hält fast jeder Zweite die Reform sogar für zwingend notwendig.
Gefragt, was ihnen bei einem bevorstehenden Klinikaufenthalt am wichtigsten wäre, gaben 97 Prozent der Umfrageteilnehmenden spezialisierte Ärztinnen und Ärzte an. Eine hochwertige Versorgung durch die Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger ist 95 Prozent wichtig. 84 Prozent der Befragten wünschen eine persönliche, individuelle Behandlung; 61 Prozent wären bei einem Klinikaufenthalt Zimmerausstattung und Service wichtig.
"Die Menschen haben die aktuelle Situation erkannt und erwarten jetzt eine entsprechende Umsetzung der Politik", erklärte der Vorstandsvorsitzende der KKH, Wolfgang Matz. Patientensicherheit sollte das oberste Gebot dieser Reform sein. Wichtig sei es deshalb, bundeseinheitliche Qualitätskriterien für die Versorgung im Krankenhaus einzuführen. Das Institut Forsa befragte für die Erhebung vom 8. bis 11. August bundesweit 1001 Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren.
Nach monatelangem Ringen hatte sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Juli mit den Ländern auf Eckpunkte der Krankenhausreform geeinigt. Sie soll einerseits die Finanzierung der Kliniken durch eine Abkehr vom System der Bezahlung nach behandelten Fällen auf eine stabilere Grundlage stellen. Andererseits soll sie durch eine stärkere medizinische Spezialisierung die Qualität erhöhen. Über den Sommer wollten Bund und Länder einen konkreten Gesetzentwurf ausarbeiten.
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