Die Ukraine hat anscheinend eine neue Phase ihrer Großoffensive zur Rückeroberung von Gebieten gestartet, wie die “New York Times” unter Berufung auf zwei anonyme Quellen im US-Verteidigungsministerium berichtet. Die “Hauptstoßrichtung” der Offensive befindet sich dabei im Südosten des Landes. Die Informanten geben an, dass es derzeit günstige Bedingungen für die ukrainischen Angriffe gibt, weil es in der russischen Armee offenbar personelle Querelen geben soll – und diese nutzen die Ukrainer offensichtlich aus!
In seiner abendlichen Ansprache erwähnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj “sehr gute Ergebnisse” der ukrainischen Armee am Mittwoch. Dies bezieht sich möglicherweise auf die neuesten Entwicklungen rund um das Dorf Robotyne, das südlich von Orichiw liegt – zwischen der Stadt Saporischschja und Berdjansk an der Küste.
Laut dem US-amerikanischen Think Tank “Institute for the Study of War” (ISW) gelang es den ukrainischen Truppen dort in den letzten Stunden, eine Durchbruch im Süden von Orichiw zu erzielen. Die ukrainische Offensive habe dabei gut gesicherte russische Verteidigungsanlagen durchbrochen, was sowohl vom russischen Verteidigungsministerium als auch von bekannten Militärbloggern bestätigt wurde. Die genaue Anzahl der an dieser ukrainischen Offensive beteiligten Bataillone ist jedoch unklar.
Aufnahmen zeigen, dass die ukrainischen Kräfte nur noch 2,5 Kilometer von Robotyne entfernt sind. Dieser Punkt befindet sich hinter den vordersten russischen Verteidigungsanlagen, wie das “ISW” berichtet. Dennoch stehen den Ukrainern dort noch schwere und langwierige Kämpfe bevor, um wirklich entscheidendes Gebiet zu erobern. Die Militärexperten betonen, dass die russische Verteidigung gut aufgestellt ist und keine schnellen Fortschritte der ukrainischen Streitkräfte zu erwarten sind. Ein Vorstoß entlang der Route zwischen Saporischschja und Berdjansk wäre von immenser Bedeutung für die Ukraine, da sie dadurch die russischen Nachschublinien von der Krim über Mariupol in den Donbass abschneiden könnte.